Erfolgreicher "Nëssmaart"

Bei strahlendem Herbstwetter ging am Sonntag der Viandener Nussmarkt über die Bühne. Und so manch einer geriet bei den über 100 Ständen mitunter in argen Zwiespalt. War es doch nicht so einfach, sich zwischen einem leckeren "Veiner Nësskuch", dem Nussbrot und der viel gepriesenen "Nëssdrëpp" zu entscheiden.

Vianden. Jedes Jahr Anfang Oktober machen sich die verschiedenen Ortsvereine Viandens auf den Weg, um die unzähligen Walnüsse, welche für den Nussmarkt benötigt werden, von den Nussbäumen zu "schütteln". Mit langen Holzstangen werden die Nüsse dabei nach traditioneller Manier geerntet oder auch des Öfteren, um die Arbeit zu erleichtern, mit einer Rüttelmaschine eingesammelt. Anschließend müssen sie gewaschen und getrocknet werden, bevor man sie zu allen erdenklichen Produkten weiterverarbeiten kann. Ein Prozedere, welches die Viandener bereits vor über 70 Jahren für ihren Nussmarkt veranstalteten. Gegen Mittag füllten sich die Straßen

Am 6. Oktober 1935 nämlich fand der erste offizielle Nussmarkt im Städtchen statt, wo die Nüsse in kleinen Säckchen zu 100 Stück oder in Papiertaschen zentnerweise verkauft wurden.Mit Unterbrechungen während des Krieges und in den sechziger Jahren fand der traditionsreiche Markt dann wieder ab Anfang der siebziger Jahre statt und zieht bis heute alljährlich Tausende Besucher an.Nüsse werden mit Branntwein angesetzt

Während es am Sonntagmorgen noch eher ruhig zuging und man in aller Ruhe an den einzelnen Ständen von den unterschiedlichsten Nussprodukten kosten konnte, so füllten sich gen Mittag die Straßen im Zentrum, und die freien Terrassenplätze wurden langsam aber sicher zur wahren Rarität. Die "Chorale Trinitaire" lieferte zusammen mit DJ-Teams und weiteren Musikkapellen die passende Schunkelmusik, zu der man sich das ein oder andere Gläschen "Nëssdrëpp" schmecken ließ. Den beliebten Nusstrunk stellen die Viandener aus den jungen Nüssen her, die noch mit grüner Schale gepflückt werden müssen. Die Nüsse werden dann mit Branntwein angesetzt und müssen einige Zeit reifen, bevor sie dem Besucher des Nussmarktes als Schnaps serviert werden können.Ein Stand der Polizei, nicht unweit von den Likör- und Weinständen entfernt, gab Besuchern die Gelegenheit, vor Ort und unverbindlich den eigenen Alkoholpegel zu messen. So konnte jeder selbst entscheiden, ob er noch fahrtüchtig war oder doch besser in einem der vielen Hotels in Vianden nächtigen sollte.

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