Erneuerbare Energien: Kreis ist Spitzenreiter

Bitburg/Prüm · Grüner Strom ist in der Eifel zu Hause. Schon über 80 Prozent stammen aus regenerativen Quellen. Der Eifel-Energie-Tag lädt Interessierte für Sonntag, 16. Oktober, dazu ein, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Bitburg/Prüm. Das Jahr 2044: Atomkraftwerke gibt es nicht mehr. Strom und Wärme sind jetzt grün und kommen aus der Natur. Die Menschen im Eifelkreis Bitburg-Prüm leben in einer der ersten energieautarken Regionen Deutschlands. Zukunftsmusik? Bei der Betrachtung der aktuellen Zahlen ist die Prognose der Kreisverwaltung Bitburg nicht unrealistisch.
Denn bereits heute stammen 82 Prozent des Stroms, der im Eifelkreis verbraucht wird, aus regenerativen Energiequellen. Regenerativ bedeutet, dass die genutzten Stromquellen sich kurzfristig selbst erneuern können und ihre Verwendung nicht zu einer Erschöpfung der Quelle führt. Mögliche Lieferanten sind Wind, Sonne, Erdwärme und Biomasse, die in Biogasanlagen in Strom umgewandelt wird.
Von den genannten 82 Prozent entfallen allein 69 Prozent auf die regionalen Windkraftanlagen. Momentan sind 220 davon in Betrieb, weitere 22 sollen in den nächsten Jahren entstehen. Zu 18 Prozent kommt die Energie aus Biomasse.
Dabei gibt es im Eifelkreis Bitburg-Prüm nicht nur Biogasanlagen - insgesamt 47 -, sondern auch Holzhackschnitzelheizungen, die jährlich bis zu 80 000 Liter Heizöl einsparen können. Die regionalen Photovoltaikanlagen - elf sind in Betrieb, fünf in Planung - speisen noch einmal 12 Prozent Energie in das Stromnetz ein. Mit diesen Zahlen befindet sich der Eifelkreis Bitburg-Prüm an erster Stelle bei der Nutzung von regenerativen Energien in der Großregion Trier. Auch auf Länderebene steht die Region, was den grünen Strom angeht, auf dem ersten Platz. Anlass für den Eifelkreis, dieses Jahr zum dritten Mal den Eifel-Energie-Tag zu feiern. Am Sonntag, 16. Oktober, öffnen 14 Betriebe und Anlagen ihre Türen.
Wie funktioniert eine Holzhackschnitzelheizung? Wie speichert die Biogasanlage die Energie? Warum helfe ich der Umwelt, wenn ich im Supermarkt in Bleialf einkaufe? Alles Fragen, auf die die Betreiber der Anlagen eine Antwort wissen. "Mit dem Eifel-Energie-Tag wollen wir breit informieren und weitere Transparenz zum Thema regenerative Energien schaffen", sagt Edgar Kiewel von der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm. Interessant für die Zukunft ist das Pilotprojekt Biogasanlage mit Speichertechnik in Üttfeld, das in Zusammenarbeit mit der RWE entwickelt wurde. Hier wird versucht, das Problem der langfristigen Energiespeicherung zu lösen, denn nicht immer wird so viel Energie benötigt wie produziert wird. Dieser Überschuss soll mit der neuen Biogasspeichertechnik gesammelt und dann bei Engpässen wieder ins Netz eingespeist werden. Die Kreisverwaltung hofft, ihr Energieziel mit solchen Innovationen schneller als geplant zu erreichen.Teilnehmende Betriebe sind: Arzfeld: Photovoltaikfreiflächenanlage der VG. Bettingen: Biogasanlage am Gut Altenhof. Bleialf: Erdwärme und Fotovoltaik im kohlendioxidneutralen Verbrauchermarkt Schmitz. Bitburg: Photovoltaikanlage des Berufsbildungszentrums. Bitburg-Irsch: Solarkraftwerk der SWT Trier. Kaschenbach: Biogasanlage, Nahwärme und Photovoltaik. Lauperath: Biogasanlage. Messerich: Luftwärmepumpe der Holzwelt Kauth. Niederweiler: Windkraftanlage. Niederweis: Erdwärme kombiniert mit Hackschnitzelanlage. Nusbaum-Freilingen: Biogasanlage der Bosz-Bio-Energie GmbH. Prüm: Nahwärmenetz der kreiseigenen Schulen. Preist: Holzhackschnitzelheizung und Wärmenetz. Üttfeld-Spielmannsholz: Biogasanlage mit Energiespeicherung. Elektrofahrräder können auch ausgeliehen werden: Arzfeld: Tourist-Information, Luxemburger Straße. Bitburg: Tourist-Information Bitburger und Speicherer Land, Römermauer 6. Irrel: Tourist-Information, Ferienregion Felsenland Südeifel, Auf Omesen 2. Prüm: Hotel zum Goldenen Stern, Hahnplatz. isa

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