Ernte gut, aber gestiegene Produktionskosten

Insgesamt sprechen die Kreisbauernverbände von einem guten Ergebnis bei der diesjährigen Ernte. Qualität und Quantität sind bei stabilen Preisen zur Zufriedenheit ausgefallen. Jedoch belasten hohe Energie- und Produktionskosten die Landwirte stark.

 Die meisten Felder sind abgeerntet. Die Bilanz ist gut. TV-Foto: Kathrin Hofmeister

Die meisten Felder sind abgeerntet. Die Bilanz ist gut. TV-Foto: Kathrin Hofmeister

Bitburg-Prüm/Bernkastel-Wittlich/Daun/Trier-Saarburg. Von einer guten Ernte bei stabilen Preisen spricht man in den Kreisen Bernkastel-Wittlich und Trier-Saarburg. "Im Durchschnitt gut", nennt auch Alfons Kewes, Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes Bitburg-Prüm das Ergebnis im Getreideanbau. Dabei liegt der Ertrag im Südkreis durch den fehlenden Regen in den Wachstumsmonaten Mai und Juni unter den Zuwächsen im Nordkreis. Hier stehen, wie auch in der Vulkaneifel, noch die letzten Ernten aus. An der laut Geschäftsführer Bernd Feltges "zufrieden stellenden Erntebilanz im Kreis Daun" wird sich dadurch jedoch nichts mehr ändern.

Gerste- und Rapsernte varieren stark in der Region



Viel stärker als in anderen Jahren bescherte die Wetterlage je nach Pflanzenart unterschiedliche Erträge. Sommergerste musste durch den nassen April später ausgesät und damit zu einem späteren, nicht optimalen Zeitpunkt geerntet werden. Wintergerste dagegen profitierte von der Witterung. Was für die Grünlandernte, die im Kreis Daun 60 Prozent der Erntebilanz ausmacht, gut war, schadete dem Raps. "Die Rapsernte war dieses Jahr leicht unterdurchschnittlich", sagt Geschäftsführer Bernd Feltges. Die Landwirte in Bernkastel-Wittlich und Trier-Saarburg dagegen freuten sich an hohen Mengen und guten Qualitäten mit Ölgehalten, die bei 42 Prozent beginnen. Raps gilt als der "große Gewinner" der Ernte 2008. Er liegt im Preis 10 Euro über dem Vorjahresniveau.

Auch die stabilen Preise am Getreidemarkt ergeben für die überwiegend guten Erträge von Braugerste, Roggen, Winterweizen und die Kreuzung aus Weizen und Roggen, genannt Triticale, eine positive Bilanz. Stellt man den Preisgewinnen jedoch die Produktionskosten gegenüber, "haben die Landwirte nicht wesentlich mehr unterm Strich als 2006", meint Herbert Netter, der als Pressereferent des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau die Erntemeldungen der Kreise Bernkastel-Wittlich und Trier-Saarburg auswertet.

"Die gestiegenen Energiekosten machen uns richtig viel Probleme", fasst Feltges, der auch den Maschinenring Vulkaneifel leitet, die Erfahrungen der Bauern zusammen. "Die Düngemittelkosten für Stickstoff und Phosphor sind im Vergleich zum Vorjahr um 70 Prozent gestiegen."

Die Sorge vor steigender UV-Bestrahlung treibt die Obstbauern um: Seit einigen Jahren beobachten sie Sonnenbrände am Obst, die zu Qualitätsverlusten führen. Größtes Problem dieses Jahr war die fehlende Bestäubung. Da die Bienen im feuchten April nicht flogen, wird mit einer unterdurchschnittlichen Ernte gerechnet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort