Erst ausfugen, dann wandern

Gransdorf · Jedes Jahr machen drei Gransdorfer Rentner im Dorf ein Projekt, bei dem sie etwas instand setzen. Dabei haben sie Spaß und sind stolz, wenn es danach wieder gut aussieht. Diesmal war die Mauer am Dorfplatz dran.

 Hans Keil, Jakob Willems und Winfried Melcher auf dem Dorfplatz in Gransdorf. TV-Foto: Christina Bents

Hans Keil, Jakob Willems und Winfried Melcher auf dem Dorfplatz in Gransdorf. TV-Foto: Christina Bents

Gransdorf. Sie haben gern einfach selbst alles sauber und in Ordnung. Und wenn sie sehen, wo im Dorf was zu tun ist, laufen sie nicht zum Bürgermeister und sagen, "da muss die Gemeinde was machen", sondern packen selbst mit an. Beispielsweise haben die Männer vor zwei Jahren die Wegekreuze renoviert, im vergangenen Jahr die Friedhofsmauer repariert, und jetzt war die Mauer am Dorfplatz dran.
Winfried Melcher, gelernter Maurer erklärt: "Die Fugen zwischen den Sandsteinen waren locker. Wenn das nicht gemacht worden wäre, lockern sich irgendwann die Steine und fallen raus." Die Gemeinde hatte auch schon bei einem Unternehmen angefragt, um die Arbeiten machen zu lassen, aber das hätte rund 2000 Euro gekostet. "Dann haben wir gesagt, wir machen das, und von dem Geld ist die Küche im Bürgerhaus mitfinanziert worden. Da haben wir ja auch was von", so Melcher.
Die Aufmerksamkeit, die den drei Männern momentan wegen ihres Engagements zukommt gefällt ihnen nicht so ganz. Hans Keil meint: "Hier im Dorf ist in jedem Haus mindestens eine Person, die sich für die Gemeinde einsetzt, sei es im Kirchenchor, Musikverein, Feuerwehr oder bei der Jugendarbeit. Was wir hier machen, ist nichts Besonderes, da gibt es welche, die machen viel mehr." Rund 50 Stunden haben die Drei an ihrem vorerst letzten Projekt gearbeitet. Jetzt ist erst mal Winterpause. Danach wollen sie die Kirchenmauer in Ordnung bringen.
Neben der Arbeit ist den Männern aber auch der Spaß wichtig. Jakob Willems sagt: "Wir machen die Arbeit gern. Morgens schaffen wir und nachmittags gehen wir noch sieben bis zehn Kilometer wandern." Froh sind die Männer, dass der Ortsbürgermeister ab und zu vorbeikommt, und ihnen neben dem Material, das die Gemeinde stellt, einen flüssigen hochprozentigen Dank vorbeibringt.
Leser-Aufruf: In den meisten Orten ist das Geld knapp. Ob Ortsverschönerung oder soziales Leben: Vieles ist nur dank freiwilliger Helfer möglich. Menschen, die einfach da mitanpacken, wo Not am Mann ist, gibt es glücklicherweise noch in vielen Orten in der Eifel. Kennen auch Sie solche Frauen und Männer, die sich gerne ehrenamtlich engagieren? Mailen Sie uns Fotos und kleine Texte von dem, was die guten Geister in Ihrem Ort auf die Beine stellen an
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