Erste Garnitur für Königsklasse Kammermusik

BITBURG. Mit dem Leipziger Streichquartett war ein Ensemble der Weltklasse im Bitburger Haus Beda zu Gast. In einzigartiger Weise wussten sie ihr Publikum für die Musik und damit auch für sich zu begeistern.

Bogotá, New York, Leipzig, Bitburg, Athen - das ist das derzeitige Reiseprogramm des Leipziger Streichquartetts. Es gibt einen kleinen Eindruck vom Renommee, das sich die vier Musiker aus der sächsischen Metropole international erworben haben. Sie sind in aller Welt anerkannte musikalische Botschafter, gehören zur ersten Garnitur, wenn es um anspruchsvolle Kammermusik geht. Zu ihrem Konzert im Haus Beda hatten Andreas Seidel und Tilman Brüning (Violine), Ivo Bauer (Viola) und der Cellist Matthias Moosdorf ein durch und durch anspruchsvolles Programm mitgebracht, das schon beim Lesen dem Kammermusikfreund den Mund wässrig machte. Erklingen sollte das Streichquartett in G-Dur, KV 387, von Wolfgang Amadeus Mozart, das a-moll Quartett Opus 51 Nr. 2 von Johannes Brahms und das Opus 80 in f-moll von Felix Mendelssohn Bartholdy. In der Königsklasse der Kammermusik, dem Streichquartett, gibt es viele Ensembles, die sich den hohen Anforderungen der Komponisten stellen. Was hebt die Leipziger aus dieser Masse besonders hervor? Sie sind Techniker, bei denen man selbst bei schwierigsten Passagen vergebens auf ein Zögern oder gar Stocken wartet. Doch es ist mehr, was diese vier Künstler zusammenschweißt. Es ist der Einklang, mit dem sie die Werke interpretieren, die absolute Stimmigkeit, mit der vier Charaktere sich vereinigen. Vom ersten Ton an schafft es das Ensemble, sein Publikum in die Welt der Tonschöpfer mitzunehmen. Das hinter solch exzellenten Ergebnissen, wie sie im Haus Beda zu hören waren, eine monatelange musikalische Schwerstarbeit steckt, versteht sich von selbst. Wenn das Quartett auf der Bühne steht, hat man den Eindruck, so, und nur so kann die Komposition klingen. Wiewohl Mozarts und auch Brahms' Quartette in dieser Perfektion erklangen, stand der Höhepunkt des Abends mit dem f-moll Quartett von Mendelssohn Bartholdy am Anfang des Konzertes. Es entstand unter dem Eindruck des plötzlichen Todes der Schwester des Komponisten und ist geprägt von Wut, Verzweiflung, und Trauer. Wer diesen Abend miterlebt hat, konnte das Haus Beda um ein Erlebnis bereichert verlassen.

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