Es brennt wie Zunder

GROSSKAMPENBERG/IRREL. Während in Großkampenberg ein Bauernhof ausbrannte, hat es in der Süd-Eifel zwei Flächenbrände gegeben.

Dienstagmittag, 13.45 Uhr in Großkampenberg (Verbandsgemeinde Arzfeld), ein Bauernhof in der Bergstraße. Der 73-jähriger Landwirt hört ein Knacken und Knarren. Er läuft zum Stall seines Bauernhofs und erschrickt: Feuer! Dort lagerndes Stroh und Brennholz stehen lichterloh in Flammen. Der Seniorchef ruft den Juniorchef zu Hilfe, der sofort die Feuerwehr alarmiert. Die Feuerwehr Großkampenberg trifft als erste ein. Die Männer um Wehrführer Manfred Wangen bringen einige Kälber und eine Kuh aus dem Stall in Sicherheit. Das übrige Vieh steht auf der Weide. Die Einsatzkräfte beginnen damit, das direkt angrenzende Wohnhaus und den benachbarten Hof zu schützen. Denn der Wind weht ungünstig - der ganze Bauernhof ist in Gefahr. Unterdessen treffen weitere Feuerwehren aus den umliegenden Dörfern ein: Arzfeld mit drei Fahrzeugen, Eschfeld mit zwei, Lützkampen, Kesfeld, Heckhuscheid und Leidenborn jeweils mit einem Fahrzeug. Wehrleiter Herbert Schreiber übernimmt die Einsatzleitung. Schon 70, 80 Meter entfernt ist die Hitze zu spüren. Asche fliegt durch die Luft. Starker Rauch behindert die Löscharbeiten. Eschfeld, Lützkampen und Arzfeld setzen schweren Atemschutz ein. Mit einem Belüftungsgerät wird der Qualm aus dem Haus geblasen.Dach bricht in sich zusammen

Wassermangel macht den Einsatzkräften noch zusätzlich zu schaffen, denn zunächst ist der Druck auf den Leitungen des Kreiswasserwerks nicht hoch genug. Die Feuerwehr Prüm stößt mit fünf Fahrzeugen dazu, um unter anderem die große Drehleiter einzusetzen. Inzwischen sind mehr als 60 Feuerwehrmänner im Einsatz. Hoch über dem Gebäude steht ein Feuerwehrmann im Korb, um das Feuer gezielt von oben anzugreifen. Der Stall besteht aus massivem Mauerwerk, doch das Dach aus Eternit-Platten und Wellblech stürzt bald in sich zusammen. Der Stall brennt völlig aus. Überall liegen verkohlte Balken. Es gelingt den Feuerwehren, ein Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus und einen weiteren Stall mit landwirtschaftlichen Maschinen zu verhindern. Nur der Hausgiebel ist in Mitleidenschaft gezogen. Menschen werden bei dem Brand nicht verletzt. Noch während der Löscharbeitern nimmt die Kriminalpolizei die Ermittlungen auf. Die Beamten sprechen mit dem Landwirt und Feuerwehrmännern, schauen sich den Hof genau an. Die Brandursache ist bisher unklar. "Möglicherweise ein technischer Defekt. Im Stall ist eine elektrische Leitung", stellt Kriminalhauptkommissar Theo Igelmund fest. Den Sachschaden schätzt er auf mindestens 100 000 Euro, möglicherweise deutlich mehr. Dem Landwirt steckt der Schreck in den Knochen: "Im Stall ist die Kühlung explodiert, die Melkmaschine ist verbrannt. Nur wenige Minuten mehr ohne Feuerwehr, und das Haus wäre vielleicht auch weg gewesen."Vermutlich entzündete sich Gestrüpp

Im Süden des Kreises Bitburg-Prüm müssen Feuerwehren am Dienstag ebenfalls zu Bränden ausrücken. Am Dienstagnachmittag verhindert die Aufmerksamkeit eines Autofahrers einen größeren Waldbrand. An der Straße am Gaybach zwischen Wallendorf und Bollendorf bemerkt er ein Feuer. Der Autofahrerer alarmiert umgehend die Feuerwehr. Die Feuerwehren aus Irrel, Bollendorf und Biesdorf sind binnen weniger Minuten am Einsatzort. Es gelingt relativ schnell, den Flächenbrand in dem Waldgebiet unter Kontrolle zu bringen. Das Feuer hat sich zu diesem Zeitpunkt auf eine Fläche von rund 400 Quadratmeter ausgedehnt. Die Ursache des Feuers ist noch unklar. Polizei und Feuerwehrleute gehen aber davon aus, dass sich locker herumliegendes Gestrüpp am Ufer des Gaybachs bei den heißen Temperaturen selbst entzündet hat. Bereits am frühen Morgen waren Einsatzkräfte aus der VG Irrel zu einem Brand gerufen worden. Trotz des Einsatzes der Wehren wurden dabei rund 300 Quadratmeter Wald nahe der Prümerburg ein Raub der Flammen.

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