Religion Das arme Ding – Hoffnung

Die Hoffnung soll immer zuletzt sterben. Egal, ob Flutkatastrophe, Pandemie, Krankheit, Liebeskummer oder Lottogewinn. Immer muss sie ausharren bis zum bitteren Ende. Egal, wie hoch die Chancen stehen.  Und gerade jetzt an Weihnachten wird besonders viel von ihr gesprochen.

 Hilde Telkes, Gemeindereferentin Pfarreiengemeinschaft Neuerburg.

Hilde Telkes, Gemeindereferentin Pfarreiengemeinschaft Neuerburg.

Foto: TV/LAUSEN Programmierungen

Sie – die Hoffnung – tut mir manchmal leid. Das arme Ding.  Ich stelle mir vor, was sie sagen würde, könnte sie reden:

„Leute, es tut mir leid. Nehmt es mir nicht übel, aber hier kann ich wirklich nichts mehr ausrichten. Nicht jeder Lahme wird gehen können. Neue Virusmutationen werden uns weiter begleiten, und Jakob wird Lena nicht küssen, auch in hundert Jahren nicht. Tut mir leid.“

Sie meint das nicht böse, die Hoffnung, sie traut sich nur, der Realität ins Auge zu sehen. Und deren Augenfarbe ist eben manchmal nicht rosa.

Aber…die Hoffnung würde dann gerne weitergehen. Weil sie sieht, was nach der Katastrophe kommt. Denn ein „Danach“ gibt es immer. Darin ist die Hoffnung eine Meisterin. Egal ob Himmel, Virus oder Jakob, sie ist schon zwei Schritte voraus. Unsereins kann sie da schnell mal aus dem Blick verlieren.

Aber das macht nichts. An der nächsten Ecke wartet sie geduldig, bis man wieder aufgeholt hat, und dann führt sie einen dorthin, wo man es sich nicht hätte träumen lassen.

Die Hoffnung hat ihre Augen überall, am liebsten aber in der Zukunft. Und da gibt es immer irgendetwas Rosiges. Auch wenn man selbst noch schwarz sieht.

Mein Weihnachtswunsch für Sie, liebe Leserinnen und Leser: Bleiben Sie gesund und verlieren Sie die Hoffnung nicht aus dem Blick.

Frohe Weihnachten!

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