Es gibt noch heilige Kühe

Erinnern Sie sich? Vor einem Jahr um diese Zeit lag der erste Schnee. Was folgte, waren viele Tage, an denen der Räumdienst ausrücken musste, um Straßen und Wege von Eis und Schnee zu befreien. Dann hakte es irgendwann auch mit der Versorgung mit Streusalz. Das kann passieren und blieb offensichtlich ohne große Folgen für Leib und Leben der Verkehrsteilnehmer.

Nicht so glimpflich davon kamen viele Straßen in der Region. Einige Kreisstraßen mussten gar gesperrt werden. Die Sperrungen sind zwar inzwischen aufgehoben. Doch für Reparaturen fehlt oft das Geld. Und so werden in diesem Winter wieder Straßen wegen ihres Zustands gesperrt und notdürftig geflickt werden. Und was lernen wir daraus? Nichts. Da kann der Spardruck auf die Kreise groß sein, wie er will, jeder Meter Kreisstraße wird verteidigt, als ob es um die Kronjuwelen ginge. Die Folge davon wird sein, dass auch in den anstehenden Beratungen der Kreishaushalte sich wohl wieder keiner traut, diese heilige Kuh zu schlachten. Warum eigentlich? Wo waren die Proteste im Landkreis Bernkastel-Wittlich, als irgendwelche Straßen in der Eifel bei Landscheid monatelang gesperrt waren? Wann setzt sich die Erkenntnis durch, dass es mit dem Reden von Sparen allein nicht getan ist? Wie es nicht geht, haben beispielsweise die Bitburg-Prümer gezeigt, die zwar unbedingt am Entschuldungsfonds teilnehmen wollen, ihren Beitrag dazu jedoch schuldig bleiben. Da entlarvt sich der Sparwille als hohle Phrase. Denn gespart werden kann ja angeblich nicht. Noch nicht mal bei den Kreisstraßen, auf denen fast niemand fährt?

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