"Es ist ein Falter, Alter"

Wenn es nichts wird mit dem größeren Urlaub, muss man sich daheim umschauen. Manchmal lohnt sich das sogar. Vierter Teil unserer entspannten Bilderreise durch den Sommer.

 Es ist ein Dings, ein hmmm, ein „Wieheißtdernochmal...“ TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Es ist ein Dings, ein hmmm, ein „Wieheißtdernochmal...“ TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Stadtkyll/Dahlem. Das Los des Zeilenschinders: Von allem ein bisschen Ahnung, aber von nichts wirkliche Kenntnis. Flora und Fauna zum Beispiel: Da hapert es in erschütternder Weise. Ein Baum ist ein Baum, ein Vogel ein Vogel (sofern nicht eindeutig erkennbar wie kürzlich, als mir tatsächlich ein hinreißender Schwarzstorch elegant vor der Nase hersegelte).

Und ein Schmetterling ist eben ein, äh, Schmetterling. Wie dieser hier: ein besonders Schöner und Großer, den ich noch nie gesehen hatte. Aber wie heißt der denn? Das, worauf er da parkt, das müsste eine Distel sein. Daneben: eine Flie... also ein Insekt. Aber der Schmetterling, verdammt? Wir laufen hier doch nicht in der Fremde herum, sondern spazieren durch den Wald zwischen Esch und Dahlem an der Oberen Kyll. Und da gibt es solche Tiere?

Obwohl: Allein, was es hier ja schon an Menschen gibt... holla. Dieser Flattermann könnte von mir aus auch die Aufschrift "Segelflugschule Dahlemer Binz" tragen, dann wäre er immer noch nicht so seltsam wie einige unserer Artgenossen.

Ein Perlmutterfalter könnte es sein



Aber ich komm nicht drauf. Das Netz muss helfen. Erstes Ergebnis: Kaiserfalter. Vom Muster her haut das etwa hin. Nur, findet die Gemahlin, sei der ein bisschen kräftiger orange als unser Exemplar.

Also weitersuchen. Ergebnis: Es muss ein Perlmutterfalter sein. Und da, endlich, macht es "pling" im Reporterhirn: Genau, das hatte mir doch neulich auch der Mann vom Eifelverein in Dahlem gesagt, der so kundige wie freundliche Josef Schweinheim, als wir das fein gehegte und gepflegte Moor in Dorfnähe für einen Artikel besucht hatten (TV-Bericht vom 10. Juli).

Jetzt, an einem Julisonntag zwei Wochen später, haben wir uns mit den Nachbarn zu einer kleinen Wanderung durch das Moorgebiet aufgemacht, und - zack - den Falter gefunden. Oder er uns. Auf jeden Fall: schön!

Gehen Sie da mal hin, es lohnt sich nicht nur deswegen. Man erreicht das Moorgebiet, indem man die Schulstraße bis zum Parkplatz "an der Wasserdell" am Waldrand fährt (oder dorthin spaziert), danach geht es weiter in den Wald hinein. Nach etwa 100 Metern rechts abbiegen zum kleinen Waldmoor-See. Am linken Ufer beginnt nach einem kurzen Weg durch den Fichtenwald der Holzsteg, der durch das Moor führt.

Nächste Folge: Fantastik für Realisten.

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