Freizeit Es röhrt in der Region

Bitburg/Trier · Motorradfahrer aus ganz Deutschland touren am Wochenende durch Eifel, Mosel und Hunsrück. Warum sie sich gerade hier treffen und warum sie alle mit der gleichen Maschine fahren.

 Sie bringen ihre Motorräder auf Touren: Männer und Frauen aus ganz Deutschland rollen am Wochenende durch die Region.

Sie bringen ihre Motorräder auf Touren: Männer und Frauen aus ganz Deutschland rollen am Wochenende durch die Region.

Foto: TV/Christian Altmayer

Manfred Adams hebt den rechten Arm in die Luft. Er sagt nichts,  kein Wort dringt unter dem Helm hervor. Aber die Fahrer, deren Motorräder hinter dem Trierer in der Sonne blitzen, verstehen ihn trotzdem. Es ist das Zeichen zum Losfahren. Adams dreht den Gasgriff. Die Maschine röhrt auf und setzt sich in Bewegung. Erst gemächlich, bald schneller. Ein paar Meter dahinter folgt die nächste, und noch eine und noch eine. Die Luft riecht nach Benzin.

Vom Flugplatz aus fährt Adams’ Gruppe Richtung Speicher, und bald an der Mosel entlang Richtung Hunsrück. Mehr als 280 Kilometer werden sie heute noch zurücklegen. Dabei führt Adams seinen Konvoi abseits der Hauptverkehrswege und weit weg von jeder Ampel, über gewundene Landstraßen.

 Sie bringen ihre Motorräder auf Touren: Männer und Frauen aus ganz Deutschland brausen am Wochenende durch die Region.

Sie bringen ihre Motorräder auf Touren: Männer und Frauen aus ganz Deutschland brausen am Wochenende durch die Region.

Foto: TV/Christian Altmayer

Die „Eifel-Mosel-Hunsrück“-Strecke ist eine von acht Motorradtouren, die die Vereinigung FJR-Tourer Deutschland für das Wochenende zusammengestellt hat. Da brausen die einen durch die Eifel  und die anderen Richtung Trier oder Luxemburg. 160 Fahrer aus ganz Deutschland, aber auch aus den Niederlanden, Belgien und der Schweiz haben sich mit ihren 110 Maschinen für die sechste Auflage des Deutschlandtreffens angemeldet. Zur Erklärung der Zahlen: Manch einer sitzt nur als Sozius auf.

Zwei Jahre Vorlauf brauchen die Organisatoren Gerry Grimm, Michael Napientek und Stefan Schmidt, um ein Treffen dieser Größenordnung zu veranstalten, erklärt Initiator Manfred Adams aus Trier. Das Hotel muss reserviert werden. Ortskundige müssen schöne kurvige Strecken als Tagestouren ausarbeiten, geeignete Pausenstationen und Restaurants finden und reservieren. Etwa 20 Tourguides aus der Gemeinschaft müssen gefunden und gut informiert werden.

Mitglieder der Vereinigung werden natürlich bei der Anmeldung bevorzugt und müssen zu diesem Zeitpunkt auch eine Yamaha FJR1300 besitzen. Wer später mal auf eine anderes Modell wechselt, ist dennoch willkommen. „Es ist viel angenehmer, wenn wir alle mit der gleichen Maschine fahren“, sagt Adams. So könne etwa beim Überholen nicht einer den anderen davon fahren.

Überhaupt gehe es den Motorradfahrern, die zum großen Teil zwischen 40 und 60 Jahren alt sind, nicht ums Rasen. „Wir brettern nicht mit 140 über die Landstraße. Und wenn im Dorf 30 ist, dann fahren wir 30“, verspricht Adams. Unterwegs gibt’s dann auch Kaffeepausen, bei denen man sich austauschen kann. Es sitze also auch niemand über viele Stunden auf der Maschine, ohne abzusteigen und zu rasten. Auch deshalb sei es bei all den Touren, die die Vereinigung im Jahr organisiert, noch nie zu schweren Unfällen gekommen, sagt der Trierer.

Was zur Beruhigung der Eifeler beitragen wird: Es werden auch keine großen Konvois unterwegs sein. „Das macht keinen Spaß“, sagt Adams. Da starte man lieber in Gruppen von sechs Männern oder Frauen. Auch wenn letztere eher selten im Sattel anzutreffen sind. Das liege an der Größe der Maschinen, mutmaßt Adams.

An diesem Tag geht’s erstmal Richtung Hunsrück. Am Folgetag startet für viele der Motorradfahrer dann die letzte große Tour des Wochenendes: die Reise zurück in die Heimat. Für einige ist sie mehr als doppelt so lang wie die Tagesausflüge durch die Trierer Region. Bis nach Friesland muss einer der Männer zurück. Das sind etwa 850 Kilometer. Treffen werden sich die meisten der Fahrer erst wieder 2020 beim siebten FJR-Tourer Deutschlandtreffen im Schwarzwald.

Nachmachen erwünscht: Die GPS-Routendaten  und Beschreibungen aller beim jüngsten Treffen gefahrenen Touren sowie weitere ausführliche Informationen  finden sich in Kürze auf der Webseite der Vereinigung im Internet: https://fjr-tourer.de/

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