Es werde Licht

"Eifel-Premieren" - so heißt der Titel unserer kleinen Reihe über erste Male im Eifelkreis. Auch diesmal bringt der TV wieder Licht ins Dunkel - sogar wortwörtlich. Es geht um die erste elektrische Straßenbeleuchtung, die 1895 in Kyllburg entstand.

Kyllburg. Lange Zeit waren die Eifelnächte in vielen Orten verdammt finster. Wer des Nachts nach Hause ging, war auf Mondlicht und Öllampen angewiesen. Erst in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts begannen die Großstädte, nachts ihre Straßen zu beleuchten. Erst mit Gas, später auch mit Strom. Wie so oft war die französische Hauptstadt Paris ganz vorne bei dieser Entwicklung mit dabei. Schon 1878 wurden dort die ersten Boulevards elektrisch erhellt.

In Deutschland begann diese Epoche 1882, als in Nürnberg die erste dauerhafte Straßenbeleuchtung in Betrieb ging - und nur wenige Jahre später leuchtete auch in dem kleinen Eifelstädtchen Kyllburg das erste Licht. Den ersten Strom in der Eifel erzeugten die zahlreichen Wassermühlen. Müller rüsteten ihre Mühlen zur Stromerzeugung um und versorgten umgebende Häuser mit überschüssigem Strom.

Auch in Kyllburg entstand so eine erste kleine Stromversorgung. Der Mühlenbesitzer hatte ein kleines Elektrizitätswerk errichtet und belieferte die Stadt, die daraufhin gleich 15 Lampen an den wichtigsten Straßen und Kreuzungen aufstellte. So kam Kyllburg bereits vor 115 Jahren anno 1895 in den Genuss erleuchteter Straßen.

18 Jahre lang trieb das Mühlrad den Generator an, erst 1913 wurde die Stromversorgung auf eine große Turbine umgestellt, und ein Dieselmotor sorgte dafür, dass rund um die Uhr genügend Strom zur Verfügung stand.

1928 schließlich ging das kleine E-Werk in den Besitz der RWE über, der Müller erhielt damals die immense Summe von 100 000 Rentenmark.

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