Über die Dörfer Bauler Et git immer noch gerannt in Bauler

Bauler (ma) Es wird immer noch zu schnell gefahren. „Durch Ortschaften muss man nicht rennen, das sollte jeder einsehen“, sagt der Ortsbürgermeister von Bauler, Eduard Merz. Die kleine Gemeinde mit 70 Einwohnern an der luxemburgischen Grenze leidet unter einem hohen Verkehrsaufkommen.

Viele Pendler, Firmen und viele Lkw nehmen die Ortsdurchfahrt, um nach Luxemburg zu gelangen – und manche in einem zu hohen Tempo. Dabei sind doch beim Ausbau der L 1 drei Inseln angelegt sowie Bäume und Hecken gesetzt worden, um den Verkehr zu verlangsamen und zum Schutz von Fußgängern. „Wir wollen eine Geschwindigkeitsanzeige und wenn das nicht hilft, muss die Polizei kontrollieren“, sagt Merz. Dennoch hat die Baumaßnahme inklusive Kanalbau Bauler erheblich aufgewertet, findet er. Zwar habe es zwei Jahre gedauert, aber die Bürger seien zufrieden: „Was lange währt, wird endlich gut“, sagt der Ortschef über die „größte Aufgabe“ seiner Amtszeit.

Bauler hat kein Gemeindehaus, keine Gaststätte, dennoch gibt es Geselligkeit und ein Vereinsleben – auch dorfübergreifend. Man trifft sich im Nachbarort, privat, musiziert beim Musikverein Rodershausen mit, feiert Kirmes in Bauler, die die Feuerwehr ausrichtet, kommt zum Burgbrennen zusammen oder an der eigenen Dorf-Kapelle, die 150 Jahre alt ist. Auch der Karneval spielt eine Rolle, ein Karnevalswagen sei in Arbeit, weiß Merz. Was die Landwirtschaft angeht, so steht die Gemeinde gut da: „Es gibt noch vier Vollerwerbs-Landwirte“, so der Ortsbürgermeister, selbst einer davon . In seiner Kindheit hatte Bauler noch eine eigene Schule. Merz sei der letzte Schüler – wie er sagt – der 1966 „ausgeschult“ wurde. Das Gebäude ist längst ein Wohnhaus geworden. Heute besuchen die Kinder den Kindergarten und die Grundschule Karlshausen. Ortsbürgermeister Merz, der sein Ehrenamt nun schon 25 Jahre ausübt, findet, dass das genug ist. „Jetzt sollen sich mal Jüngere kümmern“, sagt der 67-Jährige.

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