Extra-Fete für Extra-Hilfe

PRÜM. (bec) 600 Besucher sind dem Ruf der Veranstalter der "Projektfete Extra" in die Markthalle nach Prüm gefolgt, um den Opfern der Flutwelle zu helfen. Der Erlös wird den Menschen in den Krisengebieten zugute kommen. Wie hoch diese Summe genau ist, wird erst in ein paar Tagen feststehen.

Erst einen Monat ist es her: Am ersten Weihnachtstag wurde bei der Projektfete in der Markthalle Prüm gefeiert. Einen Tag später suchte eine große Flutwelle Teile Südostasiens heim und sorgte für eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes. "Als ich die Bilder im Fernsehen gesehen habe, wusste ich sofort, dass das ein ganz dicker Schlag ist", sagt Projektfeten-Organisator Johannes Orthen. "Anfang Januar wurde mir klar, dass irgendetwas gemacht werden muss. Da hatte ich die Idee zu einer ‚Projektfete Extra'." Mit seiner Idee stieß er auf offene Ohren. Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy erklärte sich bereit, die Markthalle kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Auch das Personal sagte laut Orthen, dass es an diesem Abend unentgeltlich arbeiten wolle. Auch nach Bands, die sich bereit erklären, ohne Gage an der "Projektfete Extra" zu spielen, brauchte Orthen nicht lange zu suchen. Engagiert hat er die Musiker, die sich zuerst gemeldet haben. Im Fall von "Berry Vest" kam ein weiterer Aspekt hinzu, wie Orthen erklärt: "Die haben mir bei der vergangenen Projektfete richtig gut gefallen." Stefan Paul, Schlagzeuger von "Berry Vest", erklärt stellvertretend für seine Bandkollegen die Motivation, ohne Bezahlung aufzutreten: "Hier kann man das Angenehme, den Auftritt, damit verbinden, unbedingt notwendige Hilfe zu leisten." Gleichzeitig ist Paul von der Projektfete überzeugt. "Sie ist eine der wenigen Partys, die immer gut ist. Außerdem muss man Johannes und seine Arbeit unterstützen, weil er immer wieder was auf die Beine stellt und Bands eine Plattform bietet", lobt er. Diese bekam bei der "Projektfete Extra" als erste Band "Laconics". Ist der Auftritt als erste Band bei einer Party oft der undankbarste, so herrschte angesichts der eingängigen Rockmusik in den Reihen vor der Bühne schon gute Stimmung. Dennoch vergaß niemand den Anlass der Party. Sänger Markus Büchel: "Das letzte Lied ist kein Partylied. Wir sind alle aus einem sehr ernsten Anlass hier, und deshalb soll euch dieses Lied zum Nachdenken bringen." Die nächste Band bewies die Vielseitigkeit des Programms, das Johannes Orthen für die "Projektfete Extra" zusammengestellt hat. "Minor 7" spielen neben bekannten Jazzklassikern auch eigene komponierte Jazzstücke. "Berry Vest" war den Besuchern noch von der Projektfete 2004 bekannt. Die vierte Band im Bunde ist die Rock-Coverband "Missing Link". Wie viel Geld die Auftritte der Bands eingebracht haben, wird erst in ein paar Tagen bekannt gegeben. Wo genau das Geld dann hinfließt, kann Orthen noch nicht sagen: "Ich habe mit Mathilde Weinandy vereinbart, dass ich ihr das Geld übergeben werde. Sie sorgt dafür, dass es dort hingelangt, wo es im Moment wirklich gebraucht wird." WEITERE AKTIONEN: SEITE 10

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