Exzellenzkurs im Haus Beda Wenn Schüler und Azubis die Zukunft planen: Ideenschmiede für Bitburg im Jahr 2040

Bitburg · Apps, Virtual-Reality-Studium, aber auch der Wunsch nach einem Kino und mobilen Bäumen - alles in Bitburg: Zum Abschluss des Exzellenzkurses im Haus Beda präsentieren die jungen Teilnehmer ihre Vorstellungen einer smarten City in der Zukunft.

 Stolz präsentieren die Teilnehmer des Exzellenzkurses 2020/21 ihre Zertifikate im Anschluss an die Abschluss-Veranstaltung im Haus Beda (mit den Betreuerinnen sowie Schulleiter Ingo Krämer und Volksbank-Vorstand Andreas Theis). Dort hatten sie ihre Visionen für Bitburg 2040 vorgestellt.

Stolz präsentieren die Teilnehmer des Exzellenzkurses 2020/21 ihre Zertifikate im Anschluss an die Abschluss-Veranstaltung im Haus Beda (mit den Betreuerinnen sowie Schulleiter Ingo Krämer und Volksbank-Vorstand Andreas Theis). Dort hatten sie ihre Visionen für Bitburg 2040 vorgestellt.

Foto: TV/Björn Pazen

Wir schreiben das Jahr 2040, Marie Müller gibt ihr Profil in die App „Eibuti“ ein, sucht einen Nebenjob in der Eifel. Sie studiert am virtuellen Campus Bitburg, mithilfe einer Virtual-Reality-Brille nimmt sie an Vorlesungen und Workshops teil, will einmal „Smart-Workplace-Planerin“ werden. Ihre Bekannten lassen sich zu Drohnen-Farmern oder Roboter-Instruktoren ausbilden. Allen gemeinsam ist der Wunsch einer späteren Work-Life-Integration, Freizeit und Beruf verschmelzen, das Home-Office ist Normalität, alles ist digital möglich. In einem Start-Up-Center auf dem Campus-Gelände haben sich zahllose innovative Firmen angesiedelt.

Eifeler Abiturienten müssen 2040 ihre Heimat nicht mehr verlassen, um hochqualifizierte Studiengänge zu absolvieren. Am Wochenende trifft man sich am neuen See im derzeitigen Housing-Bereich, dem „Bit-Sun-Fun“, hat sich dank der Bit-Live-App verabredet. In Bitburg ist man stolz auf die virtuelle Uniklinik, wo dank Telemedizin die medizinische Versorgung auf dem Land sichergestellt ist. Man bewegt sich in per App zusammengestellten Fahrgemeinschaften fort, die in klimaneutralen und automom fahrenden „Taxen“ unterwegs sind. Der Eifelkreis verfügt über ein komplett vernetztes ÖPNV-Angebot.

Mit dem digitalen Eifelguide wurde die Region zum Tourismus-Mekka. Und zugleich stehen mobile Bäume in der Stadt, sorgen für mehr Grün zum Beispiel am heute noch sehr grauen Spittel-Platz. In der Fußgängerzone von Bitburg gibt es zahllose Pop-Up-Stores, wo junge Geschäftsgründer austesten können, ob ihre Produkte beim Kunden ankommen, daneben die vielen kleinen Unverpackt-Läden von nachhaltig produzierenden regionalen Erzeugern, wo Rüben und Honig verkauft werden. Wer noch Einkaufstipps braucht, nutzt die Bitburg-connected-App, um sich über die neuesten Angebote und Trends zu informieren. Der „Eifel-Online-Marktplatz“ hat in der Region Amazon schon lange den Rang abgelaufen. Alles ist regional, alles ist nachhaltig.

Der Konrad-Adenauer-Platz ist mittlerweile zur „Lifestyle-Zentrale“ geworden, die Pläne zur Bit-Galerie wurden ad acta gelegt, dort entstand ein Mehr-Generation-Wohnen, wo Senioren auf die Kinder aufpassen, und Jugendliche für die Nachbarn die Einkäufe erledigen. Derweil wurden das Haus Beda und die Stadthalle dank ihrer Digital-Ausstellungen mit virtuellen Blicken in die Ateliers regionaler Künstler zu einem Mekka für Kunstinteressierte, die „Bitburg Culture Week“ hat bundesweite Berühmtheit erlangt, es gibt den Kreativtag, wo Künstler und Interessierte gemeinsam töpfern oder an Skulpturen arbeiten. Auf der Automeile der Stadt werden als Kontrapunkt Oldtimer ausgestellt. Mitten in der Stadt ist schon seit vielen Jahren wieder ein Kino der Anziehungspunkt für Jung und Alt.

Diese und noch viel mehr Ideen haben die 42 Teilnehmer des Exzellenzkurses - Oberstufenschüler des St.-Willibrord-Gymnasiums und Auszubildende der Volksbank Eifel - am Montagabend dem staunenden Publikum im Haus Beda präsentiert. Das Thema für die Abschlussveranstaltung hieß: „Bitburg Smart City 2040“ - und einer hat sich den ganzen Abend viele Notizen gemacht: Bürgermeister Joachim Kandels: „Da waren viele Ideen dabei, die man gemeinsam mit dem Stadtmarketing schon in kurzer Zeit umsetzen kann.“ Kandels lud die Teilnehmer daher zu einer Diskussionsveranstaltung am 1. April ins Haus der Jugend ein, wo Jugendliche und junge Erwachsene ihre Ideen und Vorstellungen für die Bitburger Zukunft einbringen können.

Stolz nahmen die Exzellenzkurs-Teilnehmer ihre Zertifikate aus den Händen von Schulleiter Ingo Krämer und Andreas Theis, Vorstand der Volksbank Eifel, entgegen, die beide ebenfalls völlig angetan von den Visionen waren. Dabei stand der gesamte Kurs 2020/21 wegen Corona unter keinem guten Stern. Geplante Betriebsbesichtigungen und andere Veranstaltungen mussten digital ablaufen, eigentlich sollte der Kurs vor einem Jahr beendet werden. So kam es, dass viele Schüler gerade schon ihr Abitur in der Tasche hatten und ehemalige Bankazubis schon ihre Ausbildung beendet hatten. Aber am Ende stand ein echtes „Wow“-Erlebnis - auch dank der Arbeit der Betreuerinnen Carina Kesse, Sarah Pauls-Schuh und Hanna Scharfbillig (Lehrerinnen Willibrord-Gymnasium) sowie Claudia Thielen und Sarah Gibalowski (Volksbank Eifel). „Ihr könnt alle die Zukunft in der Region prägen. Wir brauchen euch alle hier in der Eifel, denn wir haben hier viele tolle Unternehmen“, hofft Theis darauf, dass die „Ideenschmiede Exzellenzkurs“ dafür sorgt, dass die jungen Visionäre auch der Region treu bleiben.

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