"Fader Beigeschmack"

Enttäuscht ist die Interessengemeinschaft (IG) Westeifelbahn nach dem Beschluss des Verbandsgemeinderats Prüm, auf der Bahntrasse Prüm-Gerolstein einen Radweg zu bauen (der TV berichtete).

Prüm/Gerolstein. (cus) In der Diskussion über die künftige Nutzung der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Prüm und Gerolstein hatte sich die IG Westeifelbahn für den Erhalt der Gleise eingesetzt, um so Schienenbusverkehr oder Draisinenbetrieb zu ermöglichen."Es ist mehr als ein fader Beigeschmack, wenn die Verbandsgemeinde über eine 124 Jahre alte Bahnstrecke nur noch im Kontext der Frage abgestimmt haben sollte, wie teuer ein Radweg würde", erklärt IG-Vorsitzender Andreas Kurth. Die Entscheidung betreffe das Erbe von früheren Generationen, welche für die Bahnanbindung politisch gekämpft oder schweißtreibende Arbeit im Streckenbau verrichtet hätten. Die Westeifelbahn habe eine unumstrittene Bedeutung für die Kultur- und Heimatgeschichte des Prümer Lands, betont die IG. Sollten die immer knapperen Ressourcen und steigenden Energiepreise dazu führen, dass zur Personen- oder Güterbeförderung eine Alternative zur Straße gebraucht würde, wäre keine Reaktivierung der Strecke mehr möglich. Zudem werde die Möglichkeit eines touristischen Alleinstellungsmerkmals (Touristik- oder Draisinenbahn) endgültig verschenkt.Einen Funken Hoffnung hat die IG jedoch noch: Da ein Eisenbahnunternehmen Interesse am Betrieb der Strecke bekundet habe, dürfe sie womöglich nicht entwidmet werden. Diesen Gedanken hatte auch Jörg Petry, Geschäftsführer der betroffenen Vulkan-Eifel-Bahn, im TV als Reaktion auf den Ratsbeschluss geäußert. Die IG Westeifelbahn trifft sich am Samstag, 5. Januar, um 15 Uhr in der Bahnhofsgaststätte Gerolstein. Alle Interessierten sind dazu eingeladen, die Thematik zu besprechen. Kontakt: Telefon 0176/61124325, E-Mail westeifelbahn@web.de, Internet www.westeifelbahn.de

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