Fahranfänger stark gefährdet

Genau 1516 Mal krachte es auf den Straßen im Bereich der Polizei-Inspektion Prüm, sechs Menschen kamen dabei ums Leben, genauso viele wie im Jahr zuvor. Die Zahl der Schwer- und Leichtverletzten ist hingegen deutlich zurückgegangen.

 Entschärfte Unfallstelle: Mit der neuen Verkehrsführung an der Anschlussstelle der B 410 an die B 51 bei Brühlborn sollten LKW-Unfälle wie dieser im Oktober der Vergangenheit angehören. Foto: Archiv/Polizei

Entschärfte Unfallstelle: Mit der neuen Verkehrsführung an der Anschlussstelle der B 410 an die B 51 bei Brühlborn sollten LKW-Unfälle wie dieser im Oktober der Vergangenheit angehören. Foto: Archiv/Polizei

Prüm. Der schwerste Unfall des vergangenen Jahres ereignete sich gleich im Januar: Auf der B 265 bei Roth starben zwei junge Frauen, als sie bei Glatteis von der Straße abkamen und gegen einen Baum prallten. "Das war besonders tragisch", sagt Richard Zeimetz von der Polizei Prüm.

Denn ein großes Fehlverhalten habe man der Fahrerin nicht vorwerfen können. Doch an der einen, entscheidenden Stelle sei es tückischerweise glatt gewesen.

Auch über ein Jahr später erinnert ein regelrechter Altar, der von den Freunden der Opfer gepflegt wird, an den tragischen Unfall. Es sollte leider nicht der letzte tödliche Unfall im Bereich der Polizei-Inspektion Prüm bleiben.

Insgesamt starben sechs Menschen auf den Straßen im Prümer Land. Auch der letzte tödliche Unfall machte traurige Schlagzeilen: Ein LKW-Fahrer hatte sich verfahren und versuchte, bei Dunkelheit im Nebel auf der B 51 beim Parkplatz "Schöne Aussicht" zu wenden. Eine Autofahrerin erkannte den LKW zu spät und stieß mit ihm zusammen, ihre 39 Jahre alte Beifahrerin starb noch an der Unfallstelle.

Damit kamen genauso viele Menschen wie 2007 im Straßenverkehr ums Leben. "Aber jeder einzelne Verkehrstote ist einer zu viel", sagt Zeimetz.

Genau 1516 Mal musste die Polizei zu Verkehrsunfällen ausrücken, im Jahr zuvor waren es 1480 Unfälle gewesen. Positiv zu vermerken ist, dass die Zahl der Schwer- und Leichtverletzten sinkt. Wurden 2007 noch 97 Menschen schwer verletzt, waren es im vergangenen Jahr nur noch 82. Die Zahl der Leichtverletzten ging von 196 auf 173 zurück.

2008 wurden 82 Menschen schwer verletzt

 Unfallursache Wild: 577 Mal verursachten Tiere auf der Fahrbahn Unfälle wie hier im August bei Rommersheim. Fünf Menschen wurden dabei verletzt, weil eine Fahrerin einem Reh ausweichen wollte und in den Gegenverkehr geriet. TV-Foto: Archiv/Marcus Hormes

Unfallursache Wild: 577 Mal verursachten Tiere auf der Fahrbahn Unfälle wie hier im August bei Rommersheim. Fünf Menschen wurden dabei verletzt, weil eine Fahrerin einem Reh ausweichen wollte und in den Gegenverkehr geriet. TV-Foto: Archiv/Marcus Hormes



Einen klaren Unfallschwerpunkt können die Beamten nicht ausweisen. Wie in jedem Jahr wird auch diesmal eine Unfallkommission die Unfälle analysieren und nach gemeinsamen Ursachen suchen.

"Die Hauptursachen bleiben aber nicht angepasste Geschwindigkeit, Alkohol und Drogen, vor allem bei den schweren Unfällen", sagt Zeimetz. Auf diese Ursachen konzentriere sich auch die polizeiliche Präventionsarbeit. Als Erfolg verbuchen die Polizisten die geringe Anzahl von Unfällen, bei denen Kinder zu Schaden kamen.

Nur vier Kinder wurden bei Unfällen schwer verletzt, zwölf waren es im Jahr zuvor. Kein einziger Unfall ereignete sich dabei auf dem Weg von und zur Schule.

Unverändert hoch ist der Anteil der Fahranfänger zwischen 18 und 24 Jahren an den Unfällen. 2008 waren sie in knapp 24 Prozent aller Unfälle verwickelt, obwohl sie nur 7,5 Prozent der Bevölkerung ausmachen. "Die jungen Leute sind sich oft der Gefahren nicht bewusst", sagt Richard Schleder, stellvertretender Dienststellenleiter der PI Prüm.

Dennoch hoffen die Polizisten, mit kontinuierlicher Präventionsarbeit in den Schulen den Anteil auf unter 20 Prozent zu senken. Positiv ist auch zu vermelden, dass trotz des langen und schneereichen Winters kaum witterungsbedingte Unfälle zu vermelden sind. "Die Leute aus der Region kennen das und fahren entsprechend vorsichtig", sagt PI-Chef Josef Junk. Probleme bereiten dagegen vor allem ausländische Lastwagen, die nicht mit Winterreifen unterwegs sind und dann die Straßen blockieren. Siehe auch Seite 12.

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