Fahrgemeinde und schwarze Schafe

BITBURG. (uhe) Drei Mitfahrer-Parkplätze gibt es am Rand der Kreisstadt. Gut genutzt werden sie alle, doch die Anlage bei Steinebrück in Richtung Oberweis ist den Anwohnern ein Dorn im Auge.

"Geldbeute schonend - Umwelt schonend - Energie sparend - Parkraum sparend": Für diejenigen, die auf das Auto nicht verzichten können, aber dennoch in irgendeiner Form am Arbeitsweg sparen wollen, verkörpern diese vier Worte die Lösung. Nachzulesen sind sie auf jedem der Schilder, die ihn kennzeichnen: den Mitfahrer-Parkplatz. Vor knapp zwei Jahren wurden bei Bitburg die ersten beiden Mitfahrer-Parkplätze errichtet, einer liegt am Knotenpunkt von B 51, K 42 und Saarstraße, der andere an der K 22 mit direkter Zufahrt zur B 257. Ein weiterer entstand später bei Steinebrück, B 50 Richtung Oberweis. Dass es Bedarf gegeben hat, dafür sprechen die darauf geparkten Fahrzeuge. "Die Parkplätze werden hervorragend genutzt", sagt Werner Krämer von der Bitburger Stadtverwaltung, "besser als erwartet". Es gebe deshalb auch schon Überlegungen, die Zahl der Parkflächen an den Plätzen zu erhöhen. Weniger erfreulich ist das Energierspar-Verhalten umweltbewusster Autofahrer für die Bewohner am Mühlenberg (Steinebrück), die plötzlich eines dieser Mitfahrer-Parkplatz-Schilder vor der Haustüre hatten.Rein rechtlich erlaubt, doch deshalb nicht gut

"Wir wurden nicht gefragt", sagt Dieter Schuler, der seit dem mitbekommt, wie mitunter Männer nach Feierabend aus Baustellenfahrzeugen stiefeln und erst einmal die Hecken aufsuchen bevor sie dann in ihr eigenes Auto steigen und nach Hause fahren. Die parkenden Autos seien nicht das Problem, wohl aber der Dreck, der sich ansammelt. Und der Lärm. Zwischen morgens sechs und abends 22 Uhr starten hier Autos und schlagen hier Türen zu. Eine Änderung erhoffen sich die Anwohner von einem Fahrzeug, das aus Gerolstein kommt und an dessen Steuer Simone Schäfer sitzt. Sie arbeitet beim Landesbetrieb Straßen und Verkehr Gerolstein und ist dort unter anderem auch für den Mitfahrer-Parkplatz bei Steinebrück zuständig. "Da der Platz auf Bundeseigentum liegt, dürfen wir das. Rein rechtlich", rechtfertigt Schäfer das Vorgehen ihrer Behörde, hier einen Platz zur Förderung von Fahrgemeinschaften zu schaffen. Dass die Stelle deshalb noch lange nicht optimal sei, weiß sie dennoch. Es sei sicherlich kein Dauerzustand, sagt die Sachbearbeiterin, und deshalb sei man in Gerolstein auch bemüht, einen anderen Standort zu finden. Doch die bisherigen Alternativen scheiterten entweder an der Entfernung zu Bitburg, der Wasserschutzverordnung oder daran, dass die Fläche privat war und nicht zum Verkauf stand. Trost für die Anwohner ist, dass sie in den langen Winterabenden den Ärger nur hören, aber nicht sehen, denn der Parkplatz ist wie die beiden anderen nicht beleuchtet. Bei dem Mitfahrer-Parkplatz am Knotenpunkt B 51 wäre es zwar möglich, eine Beleuchtung zu installieren, sagt Krämer von der Stadtverwaltung, doch vorgesehen ist vorerst nichts: "Alles, was Geld kostet, ist momentan schwierig." Oder, um es mit Worten auf den Schildern zu beschreiben: Geldbeutel schonend - Energie sparend.

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