Da hätte die böse Schwiegermutter aus "Hänsel und Gretel" keine Chance mehr: Denn nach dem "Survival-Abenteuer für Groß und Klein" in der Prümer Wolfsschlucht können die Kinder im Wald Feuer machen ohne Streichholz, aus Ästen und Blättern eine trockene Hütte bauen, sich nur mit Kompass und Karte zurechtzufinden - Kieselsteine oder Brotkrumen haben ausgedient.

Möglich macht dies schon im zweiten Jahr ein gemeinsames Angebot der Tourist-Information Prümer Land mit verschiedenen Partnern. Dazu zählen neben dem Post-Feriendorf, dem Wald-Campingplatz und der Eifel-Jugendherberge auch das Forstamt Prüm und die Raiffeisenbank Westeifel. Die Programmgestaltung übernehmen die "Arduinna Erlebnistouren" aus Hillesheim. Ein Partner, mit dem das Forstamt bei der Waldpädagogik seit vielen Jahren zusammenarbeitet, berichtet Forstamtschef Peter Wind. Man wolle bei den Kindern spielerisch das Interesse am Wald wecken, sagt Arduinna-Inhaberin Judith Mies. "Essbare Pflanzen behält man sich einfach besser, wenn man sie mal in der Kräuterbutter hatte."

"Gerade für Familien mit Kindern ist es wichtig, Abwechslung und etwas Neues anzubieten"; sagt Aloysius Söhngen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm. "Man kennt das ja selbst: Wenn man mit Kindern im Urlaub ist, wird denen nach zwei, drei Tagen schnell langweilig", sagt Detlef Maiers von der Raiffeisenbank Westeifel. "Dann ist es gut, wenn es solche Angebote gibt."

Im vergangenen Jahr wurde das Programm zum ersten Mal angeboten - mit großem Erfolg, wie Söhngen betont. 266 Kindern haben an insgesamt acht Terminen teilgenommen. Deshalb sei klar, dass man es in diesem Sommer fortsetzen werde. "Die Nachfrage ist auf jeden Fall da", berichtet Hans Reif, Leiter der Eifel-Jugendherberge in Prüm, aus seiner Erfahrung. Genauso sieht es Alois Tautges, Chef des Post-Feriendorfs: "Das ist eine gute Sache, deshalb stehen wir auch voll dahinter."