Gewerbe Die Prümer Schirm-Herrschaften

Prüm · Sie setzen ein Zeichen – oder besser: Sie hängen eins hin, die Prümer. Der Gewerbeverein spannt nämlich in den Straßen etwa 100 bunte Schirme auf. Über Patenschaften können es noch mehr werden. Der Zweck: die Stimmung aufzuhellen und Gäste in die Stadt zu locken.

 Sieht doch fein aus: Probe-Schirmhalten des Gewerbevereins Prüm in der Bachstraße mit (von links) Sabine Klöckner, Elli Oehms, Mark Kaffenberger, Gabriele Mölter und Daniele Haas.

Sieht doch fein aus: Probe-Schirmhalten des Gewerbevereins Prüm in der Bachstraße mit (von links) Sabine Klöckner, Elli Oehms, Mark Kaffenberger, Gabriele Mölter und Daniele Haas.

Foto: Fritz-Peter Linden

„Gesegnet sei das Paraplü“, schrieb Wilhelm Busch, wenn auch in einem völlig anderen Zusammenhang und ohne Wissen um pandemische Stimmungslagen. Aber einen gewissen segensreichen Effekt sollen sie trotzdem haben, die Schirme, die der Gewerbeverein Prüm bald aufhängen lässt, von Haus zu gegenüberliegendem Haus, unter anderem in der Hillstraße, wo das gut möglich ist. Und in anderen Straßen, die nach all der Hahnplatz-Umbauerei jetzt mal an der Reihe seien, sagt Daniele Haas, die Vorsitzende des Gewerbevereins – siehe Foto, geschossen in der Bachstraße.

Die Idee, entwickelt beim Weihnachtsteam des Prümer Gewerbes, habe man verfolgt, um in diesen düsteren Zeiten ein aufhellendes Zeichen zu setzen. „Einfach zur Motivation für alle – bunt, schön, neu, innovativ“, sagt Daniele Haas. Und um zu zeigen: „Es geht noch was.“

Es hagele derzeit Absagen von Festen, Konzerten und anderen Ereignissen. Wo aber so wenig möglich sei, müsse man den Bürgern und Besuchern etwas bieten, das ihnen ein positives, sorgenfreies Erlebnis ermögliche – jenseits des Waldspaziergangs.

Die Schirme sollen aufgehängt werden an Strängen, die zwischen die Häuser gespannt werden. Mindestens 30 dieser Stränge, entwickelt und hergestellt vom Prümer Elektromeister Torsten Friedrich, sollen es sein, „damit das überhaupt etwas hermacht“, sagt die Vereinsvorsitzende.

Und sie haben Anbindung ans Stromnetz. „Den Strom brauchen wir nicht für die Schirme“, sagt Mark Kaffenberger, Vorstandsmitglied des Vereins und der Raiffeisenbank Westeifel. „Den brauchen wir für den Winter. Dann hängen wir die Schirme ab und direkt die Sterne dran.“ Und die sollen selbstverständlich leuchten.

Gerne dürfen es auch mehr Stränge werden: Die ersten 30 werde der Gewerbeverein finanzieren, sagt Kaffenberger. „Der Rest geht über Patenschaften.“ Mit 500 Euro pro Schirmstrang sei man dabei, erste Betriebe stünden auch schon als Paten bereit. „Und je mehr mitmachen, umso besser wird hinterher das ganze Bild sein.“ Der Landesbetrieb Mobilität habe bereits grünes Licht erteilt für die Aktion, sagt Daniele Haas, denn durch die Stadt verlaufen auch Bundesstraßen.

Und Stadtbürgermeister Johannes Reuschen sei begeistert. „Das gibt ein schönes Flair“, sagt der und bestätigt seine Begeisterung. „Ich lass mich jetzt mal überraschen, wie das abläuft. Ich find das gut, da passiert wieder was im Städtchen.“

Ähnliche Schirm-Aktionen kennt man bereits aus größeren, ferneren Städten. Dort, sagt Mark Kaffenberger, habe das sehr gut funktioniert. Das soll es jetzt auch in der Abteistadt: „Zum einen, um Prüm und Umgebung weiterhin attraktiver zu gestalten.“

Und zweitens sei es eine gute Sache, bei der viele sich zusammentun und gemeinsam „etwas auf die Beine stellen. Und das ist es schon wert, dass man darüber nachdenkt.“

Und wann wären die Prümer Schirm-Herrschaften so weit? „Wir hoffen, dass wir in sechs Wochen startklar sind“, sagt Kaffenberger. Die Schirme seien schnell bestellt und geliefert. Gerade hole man sich die Zustimmung der Hauseigentümer, erste Zusagen seien schon erteilt. Und dann muss Torsten Friedrich die Stränge herstellen.

 Sieht doch fein aus: Probe-Schirmhalten des Gewerbevereins Prüm in der Bachstraße mit (von links) Sabine Klöckner, Elli Oehms, Mark Kaffenberger, Gabriele Mölter und Daniele Haas.

Sieht doch fein aus: Probe-Schirmhalten des Gewerbevereins Prüm in der Bachstraße mit (von links) Sabine Klöckner, Elli Oehms, Mark Kaffenberger, Gabriele Mölter und Daniele Haas.

Foto: Fritz-Peter Linden

Falls alles passe, werde man Ende August die Schirme aufspannen können.

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