Fein, aber nicht klein

BITBURG. (utz) Zwar fein, aber nicht gerade klein ist die Jahresausstellung des Kunstkreises Beda im Haus Beda. Denn alle 130 bis 140 gezeigten Werke werden zuvor von einer Jury begutachtet. Welche Auswahl sie in diesem Jahr getroffen hat, ist ab Sonntag, 30. November, um 11 Uhr im Haus Beda zu sehen.

Nein, ein typischer Verein ist der Kunstkreis Beda nicht. Es gibt weder wöchentliche Treffen noch sanften Druck vom Vorstand auf die Mitglieder, sich an diesem oder jenem Vortrag oder Ausflug zu beteiligen. Inwieweit die derzeit 60 Mitglieder sich am Vereinsleben beteiligen, ist ihnen überlassen. "Das wesentliche Ziel der meisten Mitglieder ist die Jahresausstellung", sagt der erste Vorsitzende Werner Schumacher. Das sieht man allein an der Größe des Ereignisses, das zum 21. Mal im Haus Beda stattfindet. 130 bis 140 Werke von 35 bis 40 Künstlern aus dem gesamten Kreis Bitburg-Prüm sind dort zu sehen - die Bandbreite reicht von Malerei, Zeichnungen, Grafiken und Radierungen über Ton- und Sandsteinskulpturen bis hin zu Metallarbeiten. Einige der Mitglieder sind noch kaum künstlerisch in Erscheinung getreten, andere - so wie Aenne Linden, die im vergangenen Jahr 80 wurde - sind bereits durch viele Einzel-Ausstellungen in der Region bekannt geworden. Und beim Bekanntwerden bietet der Kunstkreis Beda Schützenhilfe - nicht nur künstlerisch-fachlich, sondern auch organisatorisch. "Viele, die gerade erst angefangen haben, künstlerisch tätig zu sein, trauen sich noch nicht, allein auszustellen", sagt der zweite Vorsitzende, Dieter Maier. Zudem seien Einzelausstellungen für Künstler oft finanziell zu belastend. Und noch einen Vorteil der gemeinsamen Ausstellung kennt Hedi Westram aus Prümzurlay: "Die Ausstellung ist auch die Möglichkeit, Besuchern einen Einblick in die Stile verschiedener Künstler zu geben. Wer mehr sehen will, kann sich dann ja direkt mit dem Künstler in Verbindung setzen." Schließlich ist während der Ausstellungszeit immer ein Mitglied vor Ort, um weiter zu helfen. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Aufsichtsperson eine Frau ist, ist übrigens sehr hoch. Denn die meisten der Mitglieder sind Frauen. Beruflich ist die Mitgliederstruktur vielfältig - vom Arzt über den Ingenieur bis zur Hausfrau reichen die Tätigkeitsfelder. Dennoch würde sich der Verein über neue Mitglieder freuen. Zu bieten hat der Kunstkreis, der auf Initiative der Gründers der Beda-Stiftung, Hanns Simon, 1982 gegründet wurde, schließlich noch mehr als die Jahresausstellung. So stehen neben der gemeinsamen Präsentation der Werke auch kunsthistorische Vorträge und Bildungsfahrten sowie die Beteiligung der Mitglieder an auswärtigen Ausstellungen auf dem Programm. Wer will, kann sich mit anderen in lockeren Gruppen zusammenschließen, um gemeinsam zu arbeiten und Meinungen über Geschaffenes auszutauschen. Die Beurteilung gehört auch zu den Kriterien der Jahresausstellung. Eine unabhängige Jury von Kunstexperten nimmt alle eingereichten Werke - jedes Mitglied darf sich mit bis zu sieben beteiligen - unter die Lupe. Dass dabei manches ausjuriert wird, gehört zum "normalen Geschäft" im Kunstkreis. Schließlich sei ein gewisses künstlerisches Niveau Voraussetzung, um Werke zu präsentieren, sagt Schumacher, betont aber, dass sich der Kunstkreis nicht an Profi-Kriterien orientiere. Dass sich die Mitglieder, obwohl sie keine Berufskünstler sind, dennoch professionell weiterbilden, gehört beim Kunstkreis dazu. So nehmen und nahmen viele an Kursen der Akademie für Bildende Künste in Trier oder des Hauses Beda und der VHS Bitburg teil. Die Jahresausstellung des Kunstkreises Beda beginnt mit der Vernissage am Sonntag, 30. November, um 11 Uhr im Haus Beda. Zu sehen sind die Exponate bis 14. Dezember dienstags bis samstags von 15 bis 18 und sonntags von 14 bis 18 Uhr.

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