Fernöstliche Klänge auf der Burg

MÜRLENBACH. (git) Mehr als 300 Besucher genossen Kultur, Essen und Musik Afghanistans während des afghanischen Abends auf der Bertrada Burg in Mürlenbach.

Das Open Air Festival der afghanischen Musik auf der Bertrada Burg in Mürlenbach verzückte nicht nur mehr als 300 Besucher, sondern auch den Veranstalter und Burgherrn Klaus Tiepelmann: "Ich bin entzückt über eine so große Menschenmenge, die heute zu diesem exotischen Konzert in die Eifel gekommen ist", sagte er. "Afghanistan ist seit einem viertel Jahrhundert in Bedrängnis, und wir geben ein hoffnungsvolles Zeichen für dieses geschundene Land." Der Burghof, in dem kein Sitzplatz mehr frei war, verwandelte sich am Abend in einen Ort der Begegnungen mit der Musik der afghanischen Künstler, mit den Menschen und mit fernöstlichen Speisen. Manche Zuschauer saßen auf auf dem Boden und lauschten der afghanischen Musik, deren Elemente sich aus aus indischen, persischen, altrussischen und mystischen Sufi-Klängen zusammensetzt. Beeindruckend war vor allem der Sologesang von Sharif i-Ghazal zu Klängen der afghanischen Laute, der Schlaginstrumente und eines indischen Harmoniums. Für Monika Becker aus Basem ein besonderes Erlebnis. "Als Theologin mit dem Fachbereich Weltreligion interessiere ich mich besonders für die islamisch geprägte Kultur. Die Instrumente der Musiker sind 300 bis 400 Jahre alt, und ich freue mich, dass so viele Leute über ihren Schatten gesprungen und hier sind." Festival pur war es für Roland Munz und Manfred von der Weiden aus Prüm. Sie hatten es sich mit Freunden auf dem Boden bequem gemacht und erklärten: "Wir sind absolute Asien-Fans und freuen uns, dieses Event heute hier erleben zu dürfen." Ungezwungen, locker und guter Stimmung waren die Besucher des Festes der kulturellen Begegnung. Es gab Gelegenheit zu Gesprächen mit den afghanischen Gästen und untereinander. Michael Bohnet als Sonderbeauftragter des Bundesamtes für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung für den Wiederaufbau in Afghanistan beschreibt den Abend so: "Die Musik hat unsere Herzen erwärmt, und mir ist nicht bekannt, dass irgendwo auf der Welt der große Buddha von Bamian wieder aufgebaut worden ist. Er ist eine wunderbare Kulisse, und wir wünschen den Afghanen eine glückliche und friedliche Zukunft." Bis weit nach Mitternacht forderten die Zuschauer immer wieder Zugaben und hörten sich nicht satt an den Klängen der Musik. Alle erlebten eine besondere Art der kulturellen Begegnung im Rahmen der Veranstaltungen zur Kyllt(o)ur - Kultur an der Kyll.

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