Ferrari fällt den Flammen zum Opfer

Körperich · Nach dem Feuer auf Schloss Kewenig in der Nacht auf Sonntag werden Experten der Kripo Wittlich und ein Gutachter am Dienstag die Brandstelle untersuchen. Am Montag musste die Feuerwehr noch kleinere Glutnester löschen. Zwei Nebengebäude des Anwesens wurden zerstört, auch ein Ferrari verbrannte. Zudem gelangte Heizöl in den nahe gelegenen Notzenbach, einige Fische verendeten.

Körperich. "Unklare Rauchentwicklung" - mit dieser Diagnose wurden am Samstagabend gegen 21.45 Uhr die freiwilligen Feuerwehren aus Körperich, Kruchten und Mettendorf von der Einsatzleitstelle in Trier zum Schloss Kewenig bei Körperich geschickt.Heute ermitteln Brandexperten


Aus der "unklaren Rauchentwicklung" wurde im Laufe des Geschehens laut Armin Dockendorf, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Körperich, "einer der größten und langwierigsten Feuerwehreinsätze in der Verbandsgemeinde Neuerburg der vergangenen Jahre".

Bis in den Sonntagabend waren insgesamt 90 Wehrleute von sieben Feuerwehren aus der Verbandsgemeinde (VG) Neuerburg im Einsatz. Sie konnten zwar verhindern, dass die Flammen auf die ehemalige Wasserburg übergriffen. Allerdings zerstörte der Brand zwei Nebengebäude, in denen nicht nur Holzpellets und eine Häcksleranlage lagerten, sondern auch drei Autos untergestellt waren. Und zumindest eins davon treibt offenbar die Schadenssumme enorm in die Höhe: Nach Polizeiangaben brannte in einem Holzschuppen auch ein Ferrari vollkommen aus.

Insgesamt belaufen sich die ersten Schätzungen zur Schadenshöhe auf 400 000 bis 500 000 Euro. Heute sollen Brandexperten der Kripo Wittlich sowie ein Gutachter die Schlossanlage untersuchen, um die Brandursache zu ermitteln.

Am Montag mussten Mitglieder der Körpericher Wehr erneut zu dem Anwesen ausrücken, um weitere Glutnester zu löschen, die sich unter dem Berg ausgebrannter, aber leicht entzündbarer Holzpellets gebildet hatten.

Am Sonntag hatten die Einsatzkräfte laut Christian Hammes, Pressesprecher der Feuerwehr Neuerburg, vergeblich versucht, ein Baggerunternehmen zu finden, das den ausgebrannten Schutt auseinanderzieht, damit die Feuerwehr auch darunter löschen kann. Erst am Montag unterstützte eine Baufirma die Wehrleute. Offenbar nicht das Einzige, was nicht optimal lief bei dem Einsatz am Sonntag: Bei dem Brand traten laut Auskunft der Kreisverwaltung rund 750 Liter Heizöl aus einem Tank aus, die sich mit dem Löschwasser vermischten und in den nahe gelegenen Notzenbach gelangten. Nach Auskunft von Körperichs Wehrführer Dockendorf sollen dabei auch einige Fische verendet sein.Helfer werden zurückgeschickt


Da die Wehren der VG Neuerburg allerdings über keine Ölsperren verfügen, mit denen ausgelaufenes Öl auf Wasser aufgefangen werden kann, forderte Einsatzleiter Joshua Miller den Gefahrstoffzug des Eifelkreises an. Der wiederum wurde dann von der Einsatzleitstelle in Trier in kompletter Stärke alarmiert, da er als eine geschlossene Einheit gilt: Gut 80 Kräfte aus allen Ecken des Kreises rückten an, wurden dann aber größtenteils wieder zurückgeschickt, weil sie nicht gebraucht wurden.

Kein Drama, findet Kreisfeuerwehrinspekteur Jürgen Larisch: "Mir ist lieber, man alarmiert einmal zu früh oder zu viel und schickt Leute wieder zurück, als zu spät."

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