Feuer in Kerschenbach: Flammen schlagen aus Auto und entzünden Hausdach - Wehren verhindern Vollbrand

Kerschenbach · Die freiwilligen Feuerwehren von der Oberen Kyll haben am Dienstag in Kerschenbach die Zerstörung eines Wohnhauses verhindert: Ein direkt davor geparkter Wagen war in Brand geraten, die Flammen steckten das Dach an.

 Gerade noch rechtzeitig: Etwa 30 Wehrleute rücken zum Einsatzort in Kerschenbach aus. TV-Fotos (2): Fritz-Peter Linden

Gerade noch rechtzeitig: Etwa 30 Wehrleute rücken zum Einsatzort in Kerschenbach aus. TV-Fotos (2): Fritz-Peter Linden

Foto: (e_pruem )

Kerschenbach. "Zehn Minuten später, und das wär's gewesen", sagt Rudolf Weinand von der Feuerwehr Stadtkyll: Es ist kurz nach 17 Uhr in der Kerschenbacher Gartenstraße, noch immer sind die Wehrleute dabei, ein Feuer zu löschen, das sich in der Dachisolierung bis hinauf in die rechte First-Ecke eines Wohnhauses gefressen hat.Berstendes Glas, kokelndes Dach

 Die Flammen aus dem Wagen setzen auch das Dach in Brand.

Die Flammen aus dem Wagen setzen auch das Dach in Brand.

Foto: (e_pruem )


Direkt davor parkt das, was von einem Kleinwagen übrig geblieben ist: ein weitgehend ausgebranntes Wrack, in das die Wehrleute vorsichtshalber noch einige Male Löschschaum schießen, da es hier und dan noch kokelt.

Der Wagen, nach Angaben der Polizei Prüm abgemeldet und größtenteils ausgeschlachtet, ist aus bisher nicht geklärter Ursache gegen 16.20 Uhr in Brand geraten. Ein Anwohner alarmiert die Rettungskräfte, kurz darauf treffen die Wehren aus Kerschenbach, Jünkerath, Kronenburg, Ormont und Stadtkyll in der Gartenstraße ein.
Die insgesamt 30 Retter haben ordentlich zu tun: Das Auto steht bereits lichterloh in Flammen - und die lassen nicht nur ein Fenster im Haus bersten, sie schlagen auch zur unteren Kante des Dachüberstands hinauf. Das Holz des Dachstuhls und die Isolierung unter den Ziegeln geraten ebenfalls in Brand.
Von den sieben Menschen, die in dem Haus mit fünf Wohnungen leben, wird niemand verletzt, sie alle haben sich unversehrt ins Freie gerettet.

Gegen 17.30 Uhr haben die Wehrleute dann auch das Feuer im Dach gelöscht und verhindert, dass sich der Brand weiter durch das Haus oder gar in die angrenzenden Gebäude frisst.
Dabei, sagt Dominik Schüler, der Wehrleiter der Verbandsgemeinde Obere Kyll, habe man zunächst versucht mit einer Löschlanze gegen die Glutnester im Dach vorzugehen. Diese Lanze aus Edelstahl hat am vorderen Ende eine schmale Düse, die per Hammerschlag ins Dach oder ein Gemäuer gesetzt wird.

So können die Wehren punktuell löschen und damit den Wassereinsatz in Grenzen halten - "aber das ging dann nicht mehr", sagt der Wehrleiter. Trotz Einsatzes einer Minikamera seien die Brandnester nicht genau zu lokalisieren gewesen. Am Ende habe man deshalb dann doch Ziegel entfernen und von außen per Schlauch angreifen und löschen müssen.

Sehr zufrieden ist Schüler hingegen mit der Koordination des Einsatzes und der Zusammenarbeit mit der nordrhein-westfälischen Nachbargemeinde Dahlem: Von dort war die Kronenburger Wehr nach Kerschenbach gekommen.

Die Ermittlungen zur Ursache hat inzwischen die Prümer Kriminalpolizei übernommen - bisher läuft der Fall dort unter "fahrlässiger Brandstiftung". Christoph Cremer, Chef der Inspektion, spricht gegenüber dem TV von einer "auch für mich unbefriedigenden Erkenntnislage". Von den Hausbewohnern habe bisher noch keiner eine Erklärung für das Entstehen des Feuers abgeben können. Den Sachschaden schätzt Cremer vorläufig auf zirka 20 000 Euro. Im Einsatz am Unglücksort waren neben den fünf Feuerwehren aus dem Oberen Kylltal die Polizei Prüm und das DRK von der Rettungswache Jünkerath.

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