Hund stürzt in Felsspalte Terrierdame Lulu nach drei Tagen gerettet

Schankweiler · Drei Tage steckte eine 6-jährige Terrierhündin bei Schankweiler in einer Felsspalte fest – Feuerwehr und THW konnten sie nun endlich befreien.

Terrierdame nach drei Tagen aus Felsspalte gerettet
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Terrierhündin Lulu nach drei Tagen aus Felsspalte gerettet

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Foto: TV/Frank Auffenberg

Die Szenerie wirkt gespenstig: Mitten im Wald nahe der Schankweiler Klause stehen Feuerwehrmänner schweigend im Wald. Nur selten fällt ein Wort. Dann, ganz leise, eine Stimme aus dem Untergrund: „Ich sehe sie, komme aber nicht richtig an sie ran.“

Über dem Wald liegt Stille, Hämmern pocht durch das Gestein, jemand spricht leise und beruhigend: „Komm Lulu, ich bin gleich an dir dran.“ Dann nach nervenaufreibenden weiteren zehn Minuten kommt endlich die erlösende Nachricht aus dem Untergrund. „Ich habe sie. Ich habe sie endlich“, ruft Lulus wagemutiger Retter Guido Schmitt von der Holsthumer Feuerwehr. Wenige Sekunden später tauchen zwischen zwei engen Felswänden Hände auf, die ein dunkelgraues Fellbündel ins Tageslicht reichen – nach vier Tagen in einer Felsspalte ist die 6-jährige Terrierdame Lulu zwar mitgenommen aber augenscheinlich wohlbehalten wieder in Freiheit.

„Der Hund ist am Montag wohl einem Tier hinterhergelaufen“, sagt Einsatzleiter Dietmar Fandel von der Feuerwehr der Verbandsgemeinde (VG) Südeifel. Die Gegend um die Schankweiler Klause sei teils stark zerklüftet, ergänzt Kreisfeuerwehrinspektor Jürgen Larisch. Lulu werde wohl ausgerechnet über der Felsspalte, die ihr später zum Verhängnis geworden sei, gebuddelt haben. Oft sind Spalten nicht sofort zu erkennen, weil sie dicht mit Laub und Erde gefüllt sind. Ausgerechnet an so einer Stelle wird Lulu, nachdem sie Witterung aufgenommen hat, gegraben haben.

Guido Schmitt fand die geschwächte Hündin schließlich tief in einer Höhle. „Ich sah sie, konnte Lulu aber zunächst nicht fassen. Das Tier war ruhig, als ich meine Hand ausstreckte und wartete scheinbar geduldig auf Hilfe“, sagt der Feuerwehrmann. Das ausgerechnet er so tief ins Gestein gekrochen ist, war übrigens nicht absehbar. „Ich bin kein Höhlenforscher und auch nicht erfahren mit sowas. Ich probierte einfach sie zu finden, als ich sie hatte, gab ich dann nicht mehr auf.“

Das Lulu ausgerechnet am Montag verschwunden ist, war für den Jäger Karl Prögger (Name von der Redaktion geändert) besonders unglücklich: „Sie gehört einem Jagdfreund und war nur ausnahmsweise mit mir unterwegs. Ihr Herrchen und ich sind natürlich überglücklich, dass sie wohlbehalten geborgen wurde.“ Man höre zwar immer wieder, dass Terrier sehr zäh seien, manche sogar 14 Tagen verschwänden und dann gesund wieder auftauchten, aber Lulu sei ja in einer Notsituation gewesen und nicht einfach weggelaufen.“

„Zwei- bis dreimal im Jahr müssen wir als Wehr zur Tierrettung ausrücken, dass sie heute so gut ausging, macht auch uns glücklich“, sagt Fandel, während sich Lulu unter dem dicken Pullover an Prögger schmiegt.

Bei der Bergung der Terrierhündin waren die Feuerwehrlöschzüge aus Holsthum und Schankweiler, aus der Verbandsgemeinde Südeifel, das Technische Hilfswerk Bitburg und der Rettungsdienst Echternach im Einsatz.

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