Ein Zusammenspiel von Alt und Jung Feuerwehren im Eifelkreis profitieren von neuen Regelungen

Bitburg/Prüm · Seit Anfang 2021 dürfen auch noch Menschen über 67 für die Feuerwehr aktiv sein. Außerdem wird durch neue Regeln die Jugendarbeit gefördert. Sind die Wehren im Eifelkreis nun besser aufgestellt?

Feuerwehren im Eifelkreis setzen auf Erfahrung und Jugendarbeit
Foto: TV/Privat

Von 63 auf 67. Um vier Jahre hat das novellierte Landes-Brand- und Katastrophenschutzgesetz (LBKG) die Altersgrenze für ehrenamtliche Feuerwehrleute angehoben. Eine Änderung, die Jürgen Larisch, Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Eifelkreises Bitburg-Prüm, sehr begrüßt.

Er sagt:  „Wir freuen uns darüber, dass uns viele unserer erfahreneren Kollegen noch länger zur Verfügung stehen. Auch wenn sie körperlich nicht mehr so fit sind wie früher, bringen sie viele Führungsqualitäten mit. Die Älteren sind immer noch sehr wichtig.“

Doch sind die rund 200 Feuerwehren des Eifelkreises durch diese Regeländerung nun personell besser aufgestellt als davor? „Auf eine gewisse Art und Weise schon. Die Zahlen in der Eifel waren zwar vorher schon sehr gut. Das LBKG gibt uns aber noch mehr Zeit, aus unserer Jugendarbeit neue Aktive zu schöpfen“, erklärt Larisch im Gespräch mit dem Volksfreund. Außerdem weiß er von Feuerwehren, bei denen Ehrenamtliche aus dem Ruhestand zurück in den aktiven Dienst gekommen sind, um sie weiterhin tatkräftig zu unterstützen.

Dass bei den Mitgliederzahlen der Eifeler Feuerwehren nicht jede Wache in den einzelnen Dörfern rund um die Uhr besetzt sein kann, sieht Larisch auch nicht als Problem an: „Deswegen werden bei einem Brand oder einem Unfall immer mehrere Feuerwehren im Umkreis alarmiert, um sicher zu sein, dass genügend Personal zur Verfügung steht. Immerhin ist das auch ein Ehrenamt, und viele Feuerwehrleute arbeiten nicht in ihrem Heimatort. Eine dauerhafte Vollbesetzung ist unrealistisch.“

Das LBKG hilft laut Larisch auch beim Aufbau neuer Jugend- und Bambinifeuerwehren. Eine äußerst wichtige Entwicklung, wie der Katastrophenschutzinspekteur findet: „Es ist deutlich erkennbar, dass Feuerwehren, die wenig Jugendarbeit betreiben, oft Probleme mit Mangel an Aktiven haben. Quereinsteiger Mitte 30 sind halt eher selten.“ Früher den Brandschutz-Nachwuchs zu fördern, erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass er auch im Erwachsenenleben dabeibleibe. Und das wiederum sichere die Zukunft des wichtigen Ehrenamts.

Eine unerwartete weitere positive Änderung für die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren, die die Pandemie mit sich gebracht hat: Home Office. Larisch: „Man hat schon gemerkt, dass bei einer Alarmierung mehr Einsatzkräfte schnell vor Ort waren, da sie zu dem Zeitpunkt von zuhause gearbeitet haben. Wenn das auch in Zukunft häufiger der Fall ist, kann uns das nur weiterhelfen.“ Larisch sieht der Zukunft der Eifeler Feuerwehren also sehr positiv entgegen.

Negativ kommentiert er jedoch die Einteilung der Coronavirus-Impfprioritäten, bei der die Feuerwehren erst in der umfangreichen Gruppe drei berücksichtigt wurden. „Das hat einen großen Ärger bei uns ausgelöst“, berichtet er.

Man hätte sich aus Sicht de Wehren zumindest gewünscht, in dieser Gruppe ein wenig vorgezogen zu werden, wie es mit Lehrern gemacht wurde, sagt er.

Und ergänzt: „Das ging so weit, dass einige Feuerwehrleute überlegt haben, sich aus dem Ehrenamt zurückzuziehen. Und aufgrund der hohen Anmeldezahlen im Moment bekommt man immer noch nur sehr langsam einen Impftermin. Gefühlt ist der Großteil der Eifeler Feuerwehren also noch immer nicht geimpft.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort