Fink ohne Ass: Polizei ohne Drei

PRÜM/DAHNEN. Die Polizeiinspektion Prüm wird - zumindest vorerst - nicht verstärkt. Damit widerspricht das Mainzer Innenministerium der Abgeordneten Monika Fink (SPD). Sie hatte vor vier Wochen beim TV -Forum zum Thema Innere Sicherheit in Dahnen eine Aufstockung um drei Beamte zugesagt.

"Ich werde das kontrollieren", grummelte am 2. Oktober ein sichtlich geladener CDU-Landtagsabgeordneter Michael Billen beim TV -Forum im Islek-Dorf Dahnen. Kurz zuvor hatte seine SPD-Kollegin Monika Fink mit fester Stimme erklärt: "Drei fehlen, und diese drei hat man mir zugesagt."Mit diesem Versprechen im Gepäck hatte die Genossin fortan leichtes Spiel auf der Bühne des Dorfgemeinschaftshauses, wo einige bereits das verbale "Abschlachten" der Abgeordneten befürchtet hatten. Immerhin sollte sie dort die Interessen ihres Ministers vertreten, der gleichwohl immer wieder kategorisch erklären lässt: "Die Polizeistärke im Lande ist ausreichend."Dass der Abgeordneten Monika Fink nun die Rückendeckung aus Mainz fehlt, ist für Michael Billen ein gefundenes Fressen. Während er die SPD-Kollegin der Lüge bezichtigt und in einem Atemzug den Rücktritt von Minister Walter Zuber fordert, verweist er zudem auf einen Vorgang im Kreis Kusel. In Schöneberg-Kübelberg seien vor der Landratswahl auf Anforderung des dortigen Kreischefs Winfried Hirschberger (SPD) drei zusätzliche Polizeibeamte eingesetzt worden. Unmittelbar nach der Wahl habe man sie wieder abgezogen. Klares Indiz für den streitbaren Bitburger Landtagsabgeordneten, dass die Landesregierung die Menschen an der Nase herum führt.Personelle Schieflage ist bekannt

Monika Fink hingegen bestreitet, dass sie ein Versprechen gebrochen hat. Nicht sie, sondern Billen habe an besagtem Abend von drei zusätzlichen Kräften für die Polizei Prüm gesprochen, außerdem sei Minister Walter Zuber von ihr nie ins Spiel gebracht worden. Auch in Mainz hält man sich vornehm zurück, von einer Vereinbarung möchte niemand etwas wissen.Sicher ist indes, dass die Polizei Prüm zu den Inspektionen gehört, deren personelle Schieflage inzwischen ein offenes Geheimnis ist. Zwar hält sich der abteistädtische Inspektionschef Werner Lorsy pflichtgemäß zurück, sagt aber: "Wenn wir die drei heute bekämen, würden wir sie sofort einplanen. Wir könnten sie gebrauchen."Das weiß auch Michael Billen, der sogar behauptet, in Rheinland-Pfalz fehlten zurzeit rund 1000 Beamte. Die Inspektion Prüm mit ihren 38 Grenzübergängen und der riesigen Fläche sei nicht in der Lage, die Innere Sicherheit zu gewährleisten.Karl Peter Bruch, Staatssekretär im Mainzer Innenministerium, spricht unterdessen von der "Verteilung", die im Februar bevorsteht. Dann sollen landesweit 200 neue Polizisten zugeordnet werden. Bruch: "Dann muss man sehen, was kommt." Ob die Landesregierung, respektive die Abgeordnete Monika Fink, dann ein echtes Ass aus dem Ärmel zaubern wird, steht noch nicht fest. Zumindest bis dahin ermittelt die Polizei Prüm weiter "ohne Drei".

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