Finster entschlossene Heiterkeit

Rund 500 Zuschauer sind zur Late-Night-Morning-Show von Sascha Zeus und Michael Wirbitzkigekommen. Doch die Comedians sind nicht allein. Im Eintrittspreis enthalten ist ihr alter ego Peter Gedöns, Katrin Vierthaler, Dandy van Dünkel und viele andere aus ihrer Radiosendung bekannte Gestalten sind mit dabei.

 Sascha Zeus und Michael Wirbitzki: Die Moderatoren der SWR-3-Morning-Show verbreiten ihren „Tsunami des Frohsinns“ in der Bitburger Stadthalle. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Sascha Zeus und Michael Wirbitzki: Die Moderatoren der SWR-3-Morning-Show verbreiten ihren „Tsunami des Frohsinns“ in der Bitburger Stadthalle. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Bitburg. (now) Sascha Zeus hat keine Hose an: Bereits im ersten Sketch sind die Rollen des Comedy-Duos fest verteilt. Michael Wirbitzki ist schnell, aalglatt und bissig - Zeus ist der Tölpel, liebenswert und leicht begriffsstutzig. Das Konzept, das berühmte Komikerpaare schon zur Stummfilmzeit für sich entdeckt haben, funktioniert also auch heute noch.

Zeus und Wirbitzky, die bereits Ende der 90er mit "Taxi Sharia" und dem "Club der toten Platten" Kultstatus erreichten, lassen auf der Bühne ihre Radio-Figuren antanzen. Live reichen ihre Stimmen allein dazu nicht aus - besonders Sascha Zeus schmeißt sich von einem Kostüm ins andere und erntet in seiner Rolle als bayerischer Wonneproppen "Katrin Vierthaler" stürmischen Applaus.

Das mag vor allem an der gigantischen Oberweite seiner Verkleidung liegen - aber in dieser Rolle kann der Münchner Zeus zeigen, was in ihm steckt und plappert in aberwitzigem Tempo und bayerischem Akzent seinen Partner Wirbitzki ungespitzt in den Boden. Alles in allem hat die Show zeitweise den Charme eines Schülertheaters.

Im Hörfunk-Studio sind die beiden eindeutig besser, aber das Publikum genießt den Ausflug in das von schrägen Gestalten bevölkerte Universum der SWR-3-Comedians. Die machen sich lustig über Kurt Beck (die sprechende Hecke) und die Bitburger (die Bayern von Rheinland-Pfalz), und ihr sogenannter Tsunami des Frohsinns schwappt ungebremst auf die Zuschauer über.

Um das Niveau so mancher Witze zu erreichen, hätte die Stadthalle um einiges tiefer gelegt werden müssen, doch "ein bisschen Schwund ist immer", entschuldigt sich Wirbitzki. Die "finster entschlossene Heiterkeit", der Zustand, den die beiden Comedians für ihre um 5 Uhr in der Frühe beginnende Morning-Show heraufbeschwören, funktioniert auch abends.

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