Gesundheit Der Mann mit dem „Defi“ ist da

Pronsfeld · Stefan Müller ist neuer First Responder für Pronsfeld und die Nachbardörfer.

 Übergabe der Notfalltasche (von links): Stefan Müller, Ortsbürgermeister Harald Urfels und DRK-Leiter Oswald Benzel.

Übergabe der Notfalltasche (von links): Stefan Müller, Ortsbürgermeister Harald Urfels und DRK-Leiter Oswald Benzel.

Foto: Gemeinde Pronsfeld

Bei Herzversagen zählt jede Sekunde: Je länger es dauert, bis Hilfe kommt, desto schlechter sind die Chancen, die Attacke zu überstehen. Die Ortsgemeinde Pronsfeld hat jetzt vorgesorgt: Neuer First Responder – Ersthelfer – für den Ort und die Umgebung, inklusive medizinischer Notfallausstattung, ist Stefan Müller. Mit einem neuen Defibrillator und einer kompletten Ausrüstung ist so im Fall eines Herz-Kreislauf-Stillstands medizinische Hilfe gewährleistet.

Denn dann ist alles eine Frage der Zeit. Schon nach fünf Minuten ohne Herztätigkeit kann der Betroffene später zum Pflegefall werden, nach acht Minuten ist ein Überleben unmöglich. Umso wichtiger also, sofort das medizinisch Notwendige einzuleiten. Doch die Strecken, die der Rettungsdienst zurücklegen muss, sind gerade auf dem Land oft sehr weit oder Notfallorte nur schwierig zu erreichen. Und weil in der Gemeinde Pronsfeld seit kurzem der ausgebildete Notfallsanitäter Stefan Müller wohnt, wird der DRK-Mitarbeiter bei einem Notruf über die Rettungsleitstelle Trier automatisch mitalarmiert und kann innerhalb kürzester Zeit lebensrettend tätig werden, sofern er sich in der Nähe aufhält.

Leider sind 80 Prozent aller Notfälle, zum Beispiel Herzinfarkte, internistischer Art. Aus diesem Grund haben die Vertreter der Ortsgemeinde nach einem Gespräch mit Oswald Benzel, Leiter des DRK-Rettungsdiensts Prüm und Organisatorischer Leiter des Eifelkreises Bitburg-Prüm, sich für eine Notfallausstattung mit Defibrillator entschieden.

„Der Zeitrahmen für die Rettung ist bei einem Herz-Kreislauf-Kollaps äußerst eng. Jede untätige Minute ohne Defibrillator und notfallmedizinsche Ausstattung vermindert die Überlebenschancen um zehn Prozent“, sagt Benzel. „Weit mehr als 75 Prozent der Betroffenen könnten mit Hilfe des Defibrillators ohne bleibende Schäden gerettet werden.“

Die Kosten für das Gerät mit Ausstattung betragen rund 1600 Euro. Im Eifelkreis sind nach Benzels Angaben aktuell rund 120 Defibrillatoren im Einsatz, die Erfahrungen seien sehr positiv: „Im Kreis sind schon mehrere Menschenleben so gerettet worden“, sagt Oswald Benzel.

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