"Fische sind Lebewesen, sie zu fangen, ist kein Sport"

Zehn Jahre Angelclub (AC) Bleialf - für die Aktiven und die Dorfbewohner war das ein Anlass zu feiern. Vorsitzender Ernst Gilles leitet seit zehn Jahren den aktiven Verein, der sich besonders für den Naturschutz einsetzt.

 Aktiv für Umwelt und Natur: Der Angelclub Bleialf nimmt wöchentlich Gewässerproben und kontrolliert die Werte. In der Mitte mit Mütze AC-Vorsitzender Ernst Gilles. TV-Foto: Joachim Schröder

Aktiv für Umwelt und Natur: Der Angelclub Bleialf nimmt wöchentlich Gewässerproben und kontrolliert die Werte. In der Mitte mit Mütze AC-Vorsitzender Ernst Gilles. TV-Foto: Joachim Schröder

Bleialf. (js) "Die Instandhaltung der Anlage und des Gewässers haben höchste Priorität", sagt Ernst Gilles, seit der Anfangsstunde Vorsitzender des Angelclubs. Begonnen hat alles im Juni 1997 mit 23 Personen. "Damals hießen wir noch Angelsportverein, das ist nicht mehr zeitgemäß", sagt Gilles. "Fische sind Lebewesen, sie zu fangen, ist kein Sport."Heute beträgt die Mitgliederzahl 40, und was besonders hervorsticht ist, dass zehn junge Leute den Weg in den Verein fanden. Auch vier Frauen mischen mit. Erika Spoo ist beispielsweise für den Hüttendienst verantwortlich. Timo Geibel (12 Jahre), Alexander und Karsten Krost (15 und 16 Jahre) sind begeisterte Angler und Naturliebhaber. Timo: "Ich angele gerne und treffe mich hier mit Freunden." Für Karsten und Alexander sind die Naturschutzaktionen wichtig: "Die Arbeitseinsätze machen Spaß, außerdem ist die Gemeinschaft gut."Betritt man die Anlage des Stausees am Richelberg, sieht man, wie intensiv die Angelfreunde sich um die Natur bemühen. Das Gemeindegelände, das der AC gepachtet hat, ist in einem sehr gepflegten Zustand. Das Gewässer ist am Ufer befestigt, kein Müll ist zu sehen. Vorsitzender Ernst Gilles weiß, dass seine Vereinsleute ihn nicht im Stich lassen: "Ohne die Hilfe bei den Pflegearbeiten ginge es nicht.""Leider haben wir auch schon anderes als Fische aus dem Gewässer geangelt", sagt Gilles. Zum Beispiel einen Kühlschrank. "Man soll es nicht glauben", sagt der Vereinschef, "auch ein Motorrad war schon am Haken." Wöchentlich werden Wasserproben entnommen und analysiert, dazu werden eigens Schulungen besucht. Auch der Zulauf des Dürrenbaches wird dabei kontrolliert. Den Anglern geht es um eine intakte Natur. "Fische sind unser Hobby, aber Kröten, Echsen und Vögel liegen uns auch am Herzen", sagt Gilles, der sein Amt sehr verantwortungsbewusst wahrnimmt. Selbst der Eisvogel hat in diesem Paradies seine Heimat gefunden.Sensibilisieren für die Natur

Auch im Dorfleben bringt der Verein sich ein. "Bei Festen aller Art wollen wir unsere Themen präsentieren", sagt Ernst Gilles. Verdienen will man dabei nichts: "Es geht uns um Bewusstseinsbildung und Sensilbilisierung für die schöne Natur." Besonders froh ist man über den jugendlichen Nachwuchs. Gilles: "Kinder zu sensibilisieren und für die Natur zu begeistern, ist uns ein wichtiges Anliegen." Wer einmal dabei war, den packt das Naturfieber. "Wir haben schon viele Kids weg vom Computer in die frische Luft gelockt", freut sich der Vorsitzende. Das bestätigen Timo, Alexander und Karsten: "Gut, dass es diesen Verein gibt, hier hat man richtig Spaß."

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