Naturschutz Fledermäuse auf Wohnungssuche

Region · Die heimischen Fledermäuse erwachen aus dem Winterschlaf und suchen einen Unterschlupf. Der Nabu erklärt, wie man den Tieren jetzt helfen kann.

 Eine Fledermaus der Art „Großes Mausohr“: Auch diese  Tiere brauchen Unterstützung.

Eine Fledermaus der Art „Großes Mausohr“: Auch diese  Tiere brauchen Unterstützung.

Foto: dpa/Holger Hollemann

 Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen beginnt bei vielen Tieren die Balz um einen Partner – nicht so bei Fledermäusen. „In der langen Evolution der Fledermäuse ist da etwas Besonderes passiert.“, kommentiert das Fiona Brurein, Mitarbeiterin des Naturschutzbundes (Nabu) Rheinland-Pfalz: „Fledermäuse haben Partnersuche und Paarung bereits überwiegend im Herbst erledigt und können meist direkt zu Befruchtung und Schwangerschaft übergehen.“ Weibliche Fledermäuse werden in Abwesenheit ihrer männlichen Pendants in ihren Sommerquartieren trächtig. Die Spermien überdauern im Geschlechtstrakt des Weibchens viele Monate. Erst nach dem Erwachen aus dem Winterschlaf kommt es zum Eisprung und zur Befruchtung. „Wenn es draußen wieder summt und brummt und es ausreichend Insekten als Nahrung für unsere nachtaktiven Fledermäuse gibt, ist es für die Fledermausdamen sinnvoll, sich der Jungenaufzucht zu widmen. Ist die Nahrungssituation oder das Wetter im Frühjahr ungünstig, kann der Zeitpunkt der Geburt sogar hinausgezögert werden.“

Fledermäuse legen auf dem Weg zu ihren Sommerquartieren zum Teil große Entfernungen zurück: Die Quartiere der Abendsegler können mit über 1500 Kilometern sehr weit auseinander liegen, oder im Falle der Langohren, die nur vom Keller in den Dachboden wandern, sehr nah beieinander sein. „Das ist aber die Ausnahme. Die meisten Arten fliegen etwa 200 Kilometer vom Winter- zum Sommerquartier.“

Jetzt sieht man sie wieder im Zwielicht und auch nachts herumflattern: Fledermäuse suchen nach Nahrung und einen Unterschlupf. Sie ernähren sich überwiegend von fliegenden Insekten, welche sie im Flug erbeuten und wohnen meist heimlich an unseren Häusern, in Baumhöhlen oder verlassenen Stollen.

Doch das Insektensterben und der Verlust von Lebensräumen bringen die Flugakrobaten in Bedrängnis. Dabei ist Fledermäusen zu helfen ganz einfach: indem man seinen Garten fledermausfreundlich gestaltet. Dazu gehört, alte Bäume stehen zu lassen, abend- und nachtblühende Stauden anzupflanzen und Fledermauskästen aufzuhängen.

Wer sich im Fledermausschutz einsetzt und bestehende Quartiere erhält oder neue anbietet, kann sich beim Nabu Rheinland-Pfalz um die Auszeichnung „Fledermäuse Willkommen!“ bewerben. Die Aktion „Fledermäuse Willkommen“ wird durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz im Rahmen der „Aktion Grün“ gefördert. www.Fledermäuse-Willkommen.de

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