Fliegerbombe nach zwei Stunden entschärft

Nach Problemen mit dem vorderen Zünder ist es dem Kampfmittelräumdienst am Sonntag gelungen, die Fliegerbombe in der Prümer Langemarckstraße zu entschärfen. Am frühen Nachmittag konnten die Betroffenen in ihre Häuser zurückkehren.

Prüm. Nach rund zwei Stunden ist es geschafft: Gegen 14 Uhr meldet der Kampfmittelräumdienst (KMRD) am Sonntag "Bombe entschärft". "Es war schwieriger als zuerst gedacht", sagt Kurt Mazzucco. "Der hintere Zünder ließ sich problemlos entfernen, aber der vordere ist durch den Aufprall so stark deformiert worden, dass das Gewinde völlig verzogen ist. Deshalb konnte er nicht so einfach abgeschraubt werden." Doch schließlich sei es unter Zuhilfenahme aller verfügbaren Kräfte und der Hilfe von zusätzlichem Werkzeug des Technischen Hilfswerks gelungen, den Zünder doch noch zum Aufgeben zu bewegen.

"Sonst hätten wir das gleiche Problem wie beim letzten Mal gehabt", berichtet Peter Hillen von der Verbandsgemeinde Prüm. Nämlich, dass sich die Bombe nicht vor Ort entschärfen lässt und kontrolliert gesprengt werden muss. "Aber das konnte gottseidank vermieden werden, so dass wir den Einsatz ingesamt erfolgreich abschließen konnten", sagt Hillen.

Eine Anwohnerin, deren Haus direkt neben der Fundstelle steht, ist sehr erleichtert und versorgt die Männer des KMRD erstmal mit Kaffee und Fleischwurst. "Ich hab die letzten Nächte ganz schlecht geschlafen", berichtet sie und ist jetzt umso glücklicher, dass alles gut ausgegangen ist.

Ab 9 Uhr morgens hatten Feuerwehr, Rotes Kreuz und Polizei begonnen, die mehreren Hundert betroffenen Menschen im Bereich um die Fundstelle darüber zu informieren, dass sie für die nächsten Stunden ihre Häuser verlassen müssen. Für sie wird im Niederprümer Pastor-Billig-Haus eine Unterkunft und Verpflegung vorbereitet. Doch angesichts des schönen Herbstwetters nutzen viele die Zeit für einen ausgedehnten Spaziergang. "Die Evakuierung verlief sehr gut", sagt Bernd Bohlen von der Polizei-Inspektion Prüm. "Die Menschen haben sich sehr kooperativ und verständnisvoll gezeigt. An den Straßensperren verlief ebenfalls alles sehr diszipliniert."

Auch die Senioren aus dem Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth müssen für die Entschärfung ihre Zimmer verlassen. Sie werden ins Krankenhaus auf dem Kalvarienberg gebracht und dort versorgt. "Es gab keinerlei Zwischenfälle, alles verlief problemlos", berichtet Reinhard Dahm, der Koordinator an der Einsatzleitung.

Erleichtert über den insgesamt problem- und reibungslosen Ablauf ist Prüms Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy. "Jetzt sind wir wieder bombensicher", sagt sie lachend. "Es ist schön, dass alles so gut funktioniert hat - auch wegen der zahlreichen Helfer, denen ich ausdrücklich danken möchte."

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