Flucht in die Arme der Polizei

BITBURG. Wegen gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung müssen sich am Montag, 29. Mai, vier Angeklagte vor dem Amtsgericht Bitburg verantworten. Ihnen wird der Überfall auf einen Bitburger Geschäftsmann angelastet.

Die Nacht zum 18. Februar 2006 wird ein damals 54-jähriger Bitburger wohl nie vergessen. Laut Angeklageschrift der Trierer Staatsanwaltschaft waren drei Männer im Alter von 21, 27 und 32 Jahren an der Tat direkt beteiligt (der TV berichtete). Zwei von ihnen suchten vermummt und mit einer geladenen Pistole bewaffnet den 54-Jährigen in dessen Wohnung auf und schlugen ihn zusammen. Nach ihren Angaben wollten sie ausstehende Schulden eintreiben. Ihr Komplize, der dritte Mann, wartete in seinem Wagen nicht weit vom Tatort entfernt. Als die beiden Männer über der Wohnung des Opfers eine Frauenstimme hörten, die offenbar mit der Polizei telefonierte, wollten sie flüchten. An der Haustür stießen sie jedoch auf herbeigeeilte Beamte der Polizeiinspektion Bitburg, die alle drei Täter festnahmen. Sie wurden noch am selben Tag dem Haftrichter vorgeführt, der Haftbefehl erließ.Vierter Mann hilft Gangster-Trio

Nur drei Monate später kommt es zur Verhandlung - eine vergleichsweise kurze Zeitspanne. Die Hauptanklagepunkte: gefährliche Körperverletzung, Freiheitsberaubung, versuchte Nötigung und Verstoß gegen das Waffengesetz. Je nach Angeklagtem geht es dabei um Beihilfe oder um die Tat selbst. Ein weiterer, vierter Beschuldigter soll dem Gangster-Trio zuvor bei der Identifizierung des Opfers geholfen haben. Laut Oberstaatsanwalt Volker Bewernick ist noch nicht vollends geklärt, ob die Forderung nach ausstehendem Geld zurecht bestand: "In diesem Fall wäre es Nötigung, ansonsten räuberische Erpressung." Der öffentliche Prozess beginnt am Montag um 9.30 Uhr im Amtsgericht Bitburg.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort