"Flüchtlinge wollen Deutsch lernen"

Bitburg · Ein Integrationsgesetz, wie es die CDU fordert, hält Integrationsministerin Irene Alt (Grüne) für überflüssig. Das sagte sie beim beim Flüchtlingsdialog, zu dem der Kreisverband der Grünen nach Bitburg eingeladen hat.

Die Flüchtlingshilfe und die Probleme, mit denen die ehrenamtlichen Helfer im Alltag konfrontiert werden, sind Thema beim Besuch der rheinland-pfälzischen Integrationsministerin Irene Alt im Simonbräu in Bitburg. Rund 50 Menschen sind der Einladung des Kreisverbands Bitburg-Prüm der Grünen gefolgt. Neben Ministerin Alt spricht dort Wolfgang Vierbuchen von der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) in Prüm.

Ein Integrationspflichtgesetz, wie von der CDU gefordert, hält Alt für überflüssig. "Die Menschen, die zu uns kommen, wollen Deutsch lernen", meint sie. "Wir müssen nur genügend Angebote machen." Wolfgang Vierbuchen sieht das ähnlich. "Gesellschaftliche Teilhabe ist wichtig und Sprache ist der Schlüssel dazu", sagt er. Aktuell biete die KEB 22 Sprachkurse an, an denen jeweils zwischen zehn und 25 Flüchtlinge teilnähmen.Landtagswahl 2016


Bei der Zuteilung der Sprachkurse spiele die Herkunft der Asylsuchenden und damit auch deren Bleibeperspektive keine Rolle. "Wir gehen davon aus, dass Menschen aus so genannten sicheren Herkunftsländern die gleichen Rechte haben wie alle anderen", sagt Vierbuchen. Das Engagement der Helfer lohne sich, wenngleich vor allem die Alphabetisierung der größtenteils schulisch und beruflich unausgebildeten Flüchtlinge ein mühsames Kapitel sei.

Dass die Betreuung der Flüchtlinge nicht nur mühsam, sondern mitunter auch frustrierend sein kann, wissen einige der Veranstaltungsteilnehmer aus eigener Erfahrung. Sie berichten von "freiwilligen Abschiebungen", die alles andere als freiwillig gewesen seien, oder aber von den schwierigen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen bei der Suche nach Beschäftigung und Arbeit. Zudem scheitere die Teilnahme an Integrationsangeboten in vielen Fällen schlichtweg an äußeren Umständen wie beispielsweise den Kosten für Fahrkarten, die sich die Flüchtlinge nicht leisten können. uhe

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