FLUGLÄRM

Zu unserem Bericht "Schlechte Aussichten für ruhige Frühlingstage" (TV vom 25. April) schreibt dieser Leser:

Besucht man als geborener Speicherer, aber seit vielen Jahren in großen Städten lebend, die junge Stadt Speicher, fällt es einem wieder auf: der durch unsere fliegende US-Schutzmacht verursachte Lärm. Und dann wandert der Blick nach oben. Das gilt insbesondere für meinen Heimatbesuch in der vergangenen Woche. Auch wenn es immer wieder faszinierend ist, dass die schweren Transportmaschinen beim langsamen Überfliegen von Speicher und Beilingen nicht vom Himmel fallen: Diese Fluggeräte bringen kein niedliches Spielzeug oder bunte Bastelarbeiten. Sie bringen Bomben sowie Herrschaft und Macht sicherndes Ausrüstungsmaterial. Und dabei werden nicht nur Brunnen verseucht. Auch die Düngung heimischer Felder, Früchte, Tiere, Gärten und Häuser erfolgt auf eine ganz spezielle Weise. Aber nun: Bis auf vereinzelte Aufschreie wird darüber der Bio-Mantel des Schweigens ausgebreitet. Geld geht nun mal vor Moral - und verdrängt offenbar auch hin und wieder ganz wunderbar das Einschalten des Hirns. Außerdem entsprechen die gesellschaftliche Entwicklung und die angepasste Berichterstattung der politischen Entwicklung: Wir sind wieder wer. Wir mischen wieder mit. Da muss man schon das eine oder andere Kriegstreiben hinnehmen. Fehlt nur noch die Erkenntnis: Wir haben von nichts gewusst. Zur Erinnerung: Speicher war einmal Luftkurort! Benno Jacobs, Düsseldorf/Speicher

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