Flugplatz Bitburg heute Thema in Mainz

Die Pläne für den Ausbau des Bitburger Flugplatzes werden weiter vorangetrieben: Heute stellt der luxemburgische Projektentwickler dem Mainzer Wirtschaftsministerium sein Konzept vor.

 Hier sollen sich dereinst nach Vorstellungen des Investors große Jets statt kleiner Sportmaschinen tummeln. TV-Foto: Archiv/Rudolf Höser

Hier sollen sich dereinst nach Vorstellungen des Investors große Jets statt kleiner Sportmaschinen tummeln. TV-Foto: Archiv/Rudolf Höser

Bitburg/Mainz. Für den luxemburgischen Projektentwickler Frank Lamparski ist heute ein wichtiger Tag. Denn heute wird er dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium erstmals offiziell seine millionenschweren Pläne für den Flugplatz Bibturg präsentieren. Lamparski plant, die ehemalige Airbase in den kommenden 15 Jahren zu einem Werft-, Fracht- und Passagierflughafen auszubauen.

Ein Vorhaben, mit dem er in der Region für großes Staunen gesorgt hat. Geht es doch um Investitionen in Höhe von rund 400 Millionen Euro, vielleicht sogar mehr, denn laut Lamparski verfügen seine ausländischen Investoren über bis zu 1,2 Milliarden Euro Kapital. Ein privat finanziertes Großprojekt also. "Es ist nicht unser Ziel zu fragen: Wie kriegen wir die Finanzierung hin?", betont Michael Billen, Aufsichtsratsvorsitzender der Flugplatz Bitburg GmbH - und derzeit einziger Sprecher des Millionenprojekts.

Es gehe nur darum, das Ministerium über das Grobkonzept (siehe Extra) zu informieren "und zu sagen, wo man hin will", sagt Billen.

Wichtig sei das auch, weil die vorhandene Instrumentenfluggenehmigung für die Pläne Lamparskis nicht ausreicht - das Land also früher oder später über eine Erweiterung der Genehmigung entscheiden müsste.

Aufsichtsrat ist "in guten Gesprächen"



Auch dem zuständigen Bundesministerium will Lamparski laut Billen seine Pläne vorstellen. Einen Termin gebe es dafür allerdings noch nicht.

Sehr viel mehr lässt sich der Aufsichtsratsvorsitzende nicht entlocken. Nur noch so viel, dass man "in guten Gesprächen" sei.

In diesen Gesprächen dürfte es vor allem darum gehen, wie sich die derzeitigen öffentlichen Gesellschafter der GmbH, der Eifelkreis Bitburg-Prüm (37,89 Prozent) und die Stadt Bitburg (16,32 Prozent), beim Verkauf der Anteile ein Mitspracherecht sichern können, und was mit den Immobilien, wie dem Flugplatz-Tower, geschieht, falls Lamparskis Projekt scheitert.

Eine Entscheidung der kommunalen Gremien über den Verkauf steht noch aus.

Lamparski, dem seit Anfang des Jahres 40,53 Prozent der GmbH-Anteile gehören, hat das Ziel, die Gesellschaft möglichst ganz in seinen Besitz zu bringen, um seine Pläne umsetzen zu können. Ob sich an diesen Plänen etwas geändert hat, ist nicht zu erfahren.

Extra Ausbaupläne Phase 1, Beginn Ende 2010: Als Erstes will die Entwicklungsgruppe um Frank Lamparski die Rollbahn ausbessern und das Instrumentenlandesystem installieren. Zudem war im Oktober 2009 die Rede davon, in dieser Phase eine Werft anzusiedeln, die Flugzeuge auf den Export vorbereitet. Phase 2, ursprünglich drei Jahre: Hinter dem Tower soll eine große Cargo-Halle entstehen, an der vier Boeing 747 gleichzeitig be- oder entladen werden können. Lamparski hat inzwischen angekündigt, dass das Fracht-Geschäft vorgezogen werden soll. 20 Frachtflugzeuge pro Woche sollen in Bitburg starten und landen. Phase 3, fünf Jahre: Falls sich die Pläne nicht geändert haben, soll Bitburg bis 2015 einen Passagierflughafen haben. Flugziel: Osteuropa. Der Terminal ist auf maximal 2,5 Millionen Passagiere im Jahr ausgelegt. Phase 4, 15 Jahre: In der letzten Phase soll der Flughafen an die Schiene angeschlossen werden und am Ende in Größe und Struktur dem Luxemburger Flugplatz ähneln.

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