Flugplatz Bitburg: Stadtrat wartet weiter auf Fakten

Bitburg · Der Bitburger Stadtrat wartet auf einen Plan. Den Businessplan, den Frank Lamparski versprochen hat. Dieser will auf dem Flugplatzgelände einen Flughafen aufbauen. Doch an die Vereinbarung, bis Ende 2011 diesen Plan vorzulegen, hat er sich nicht gehalten. Das macht viele im Rat skeptisch.

 Wohin geht die Reise? Die Meinungen der Fraktionen des Stadtrats zum Thema Verkauf der Flugplatzanteile sind unterschiedlich. TV-Foto: Klaus Kimmling

Wohin geht die Reise? Die Meinungen der Fraktionen des Stadtrats zum Thema Verkauf der Flugplatzanteile sind unterschiedlich. TV-Foto: Klaus Kimmling

Bitburg. In vielen Gebäuden im Gewerbe- und Freizeitzentrum Flugplatz Bitburg brennt am Donnerstagnachmittag um kurz nach 17 Uhr kein Licht mehr. Hell erleuchtet sind um diese Zeit aber noch die Fenster des Bitburger Rathauses. Der Rat lässt sich in nichtöffentlicher Sitzung von Michael Billen, Aufsichtsratvorsitzender der Flugplatz Bitburg GmbH, über den Stand der Dinge informieren.
Billen äußert sich öffentlich nicht


Die Frist, die man Planer Frank Lamparski gesetzt hatte (siehe Extra), ist abgelaufen. Öffentlich will Billen sich zurzeit nicht äußern. Die Reaktionen der Fraktionen lassen vermuten, dass er keine neuen Fakten präsentiert hat. Im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund bleiben deren Sprecher weitgehend bei ihren bisherigen Standpunkten.
"Wir werden uns weiterhin für den Verkauf der städtischen Anteile einsetzen, sobald die ersten 30 Millionen Euro Investitionssumme geprüft und zweckgebunden sind", sagt Peter Wagner, Fraktionsvorsitzender der CDU (acht Sitze). Auch weil sich der Eifelkreis für den Verkauf seiner Anteile einsetze, könne die Stadt unmöglich als kleiner Eigner in der Flugplatzgeschichte verbleiben. Lamparski gehören mehr als 40 Prozent der Flugplatz GmbH, dem Kreis knapp 38 Prozent, der Stadt etwa 16 Prozent.
"Eine Lappalie" nennt Willi Notte, Fraktionsvorsitzender der Liste Streit (acht Sitze), die Tatsache, dass Lamparski die Frist zum Vorlegen des Business-Plans hat verstreichen lassen. "Vor dem Hintergrund, dass das so ein großes Projekt ist, sind anderthalb Jahre nicht viel Zeit." Die Liste Streit setze sich weiterhin für eine fliegerische Nutzung des Flugplatzes ein.
"Wir haben das Vertrauen in Lamparski langsam verloren", erklärt Manfred Böttel, Fraktionsvorsitzender der FBL (fünf Sitze). Lamparski habe sich nicht an die Abmachungen gehalten. "Uns liegt kein Businessplan vor." Und die FBL wolle sichergehen, dass Lamparskis Flughafen-Projekt auch mit Gewinn betrieben werden könne. Unter den gegebenen Umständen könne seine Fraktion einem Verkauf der Anteile nicht zustimmen. Dennoch drängt Böttel auf eine rasche Lösung: "Wir können das Thema nicht mehr auf die lange Bank schieben."
Zu den schärfsten Gegnern gehört die Fraktion der Grünen. "Das Buch Flugplatz muss endlich geschlossen werden", sagt Johannes Roß-Klein, Fraktionsvorsitzender der Grünen (drei Sitze). Man wolle sich keinen Fluglärm nach Bitburg holen. "Das Thema ist für uns erledigt."
Noch nicht erledigt, aber wieder ganz auf Anfang gestellt ist die Sache aus Sicht der FDP. "Wir brauchen eine grundlegende Neuorientierung", sagt Hans Jürgen Götte von der FDP (zwei Sitze). Was die fliegerische Nutzung des Geländes angeht, sei man in der Fraktion unterschiedlicher Ansicht.
"Für uns ist die Kernfrage noch nicht beantwortet", sagt Stephan Garçon, Fraktionsvorsitzender der SPD (zwei Sitze). Damit spricht er ebenfalls den Businessplan an. "Darum sind wir gegen den Verkauf der Anteile." Man könne die Fläche niemandem geben, der unzuverlässig sei.Extra

Nach Plänen von Frank Lamparski soll der Flugplatz zu einem internationalen Flugplatz wachsen, der 2000 Menschen Arbeit bietet. Deswegen sollen der Kreis und die Stadt ihre Anteile an der Flugplatz GmbH an den Luxemburger verkaufen. Bis Ende 2011 hätte er den Vereinbarungen nach einen Businessplan vorlegen müssen. Das ist nicht passiert. slg

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