Kolumne Pitter Heut’ wird getanzt, Kalinka!

Leute, ich hoffe, dass ihr es bis hierhin gut gepackt habt mit dem ganzen Corona-Wahnsinn. Walburga und ich geben alles. Erst die totale Quarantäne (zehn Kilo drauf), jetzt immer auf Achse, um die Wirtschaft in der Wirtschaft anzukurbeln.

Folklore-Festival Bitburg Jagstbuam Coronation Brass Grenzlandtreffen
Foto: TV/Werhan, Michael

Es ist nicht immer leicht, aber wir müssen weiter alle zusammenhalten. Fassbier trinken für die Brauerei, für die kleine Kneipe in unserer Straße und, um wenigstens ein bisschen was von unserem Grenzlandtreffen in unserem Bitburg zu retten. Mal angenommen, Bitburg wäre noch zu retten.

Normalerweise würden heute die Bier- und Sektstände eröffnen und wir in unseren viertägigen Grenzlandtreffen-Modus verfallen und jeden Tag mindestens zwei Mal die Festplatz-Pizza essen, Leute treffen, schunkeln, sich über die Gäste aus aller Welt freuen, bisschen wie ’ne Weltreise, ohne sich vom Fleck zu bewegen. Aber 2020 ist eben nichts normal.  Kein Grenzlandtreffen, kein Bierstand, keine exotischen Tanzgruppen, keine Pizza, keine vier Tage, die sich anfühlen wie ein einziger saulanger. Nix. Natürlich auch kein Umzug. Den hatte unser schlaues Bitburg ja abgeschafft, aber dann sollte er doch alle fünf Jahre sein – und jetzt wäre das fünfte Jahr gewesen. Oh Mann, keine Ahnung wie viel wir trinken müssen, um das alles aufzufangen.

Folklore-Festival Bitburg Jagstbuam Coronation Brass Grenzlandtreffen
Foto: TV/Werhan, Michael

Und nun? Ich setze mich persönlich bei der Stadt ein, dass das Glockenspiel, oh’ mein geliebtes, bis einschließlich Montag jede Stunde die Europa-Hymne klimpert und dann die Nationalhymnen aller Länder, die bisher zum Fest hier waren. Denn ein bisschen mehr internationales Flair täte unserem Bitburg schon gut. Wir werden Kalinka tanzen und mit Dsching, Dsching, Dschingis Khan durch die Steppe reiten, Musik aus Böhmen tönen, Griechischen Wein mit Wein, Weib und Gesang kombinieren und mit Tulpen aus Amsterdam verzieren, bis wir mit den Caprifischern die Sonne untergehen sehen. Wir machen durch bis morgen früh, nur, um pünktlich auf dem Spittel „Hey lustisch Beberiger Jungen“ anzustimmen. Die Götz Buam schalten wir aus Jagsthausen zu und Coronation Brass aus Wales. Bitburg, wir geben alles! Vielleicht ist ja doch noch nicht Hopfen und Malz verloren. Prost,

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