Fragen und Antworten zum Chlorgas-Unfall

Mitte Oktober hielt der Chlorgas-Unfall im Bitburger Cascade-Bad, bei dem glücklicherweise niemand dauerhaft Schaden genommen hat, die Stadt in Atem. Bei ihren Anfragen nach Wartungen und Sicherheits-Maßnahmen bekam die FBL-Fraktion auch zur Antwort, dass Bitburg derzeit für solche Schadensfälle keinen Evakuierungs-Plan habe.

 Alles klar im Bad: Im Cascade lief der Badetrieb direkt nach dem Chlorgas-Unfall wieder wie gewohnt. TV-Foto: Archiv/Christian Brunker

Alles klar im Bad: Im Cascade lief der Badetrieb direkt nach dem Chlorgas-Unfall wieder wie gewohnt. TV-Foto: Archiv/Christian Brunker

Bitburg. (scho) Schriftlich erhielt die Freie Bürgerliste (FBL) auf ihre Fragen im Nachgang zum Chlorgas-Unfall, der sich am 15. Oktober im Bitburger Cascade-Bad ereignet hat, folgende Antworten von Bürgermeister Joachim Streit:

Wartung: Die letzte Wartung der Chlorgas-Anlage war am 18./19. März. Die Anlage wird jedes Jahr gewartet. Gleiches gilt für Sicherheits-Beleuchtungsanlage, Brand- und Rauchmelder, Lüftung, Feuerlöscher, Aufzug, Hebebühne und Trafostation.

Schutz-Maßnahmen: Um Chlorgas-Unfälle in Zukunft zu vermeiden, wird ein Vorschlag der Unfallkasse umgesetzt. So sollen kommende Woche sogenannte Strömungswächter in die Becken mit geringem Wasservolumen (Rutschbecken, Whirlpool und Planschbecken) eingebaut werden. Diese messen den Wasserdurchfluss im Becken und geben eine Fehlermeldung, wenn der Schwimmer des Mess-Systems klemmt, der den Chlorzufluss ins Becken regelt.

Der klemmende Schwimmer war bei dem Unfall das Problem gewesen, weshalb zu viel Chlor eingeleitet wurde. Im Rutschbecken, das nicht so viel Wasser enthält, hat das zu einer Über-Chlorung geführt, woraufhin sich die Chlor-Wolke gebildet hat (der TV berichtete). Bei der Wartung Anfang 2009 sollen solche Strömungswächter auch in die übrigen Becken eingebaut werden. Die Unfallkasse will eine entsprechende Empfehlung auch an andere Bäder herausgeben.

Evakuierungs-Plan: Am Tag des Chlorgas-Unfalls war mit 25 Menschen nur eine relativ kleine Gruppe von Leuten im Schwimmbad. Deshalb will die FBL wissen, ob die Stadt für Schadenslagen mit hunderten Betroffenen entsprechende Evakuierungs-Pläne hat. "Seit geraumer Zeit ist die Aufstellung eines neuen Evakuierungs-Plans in Bearbeitung", schreibt Stadt-Chef Streit. Wegen eines Unfalls des zuständigen Sachbearbeiters habe sich die Fertigstellung verzögert. Umfangreiche Vorarbeiten seien bereits erfolgt.

Pläne gibt's, falls Bitburg kriegerisch angegriffen wird



Darüber hinaus existieren lediglich Evakuierungs-Pläne für den Fall kriegerischer Einwirkungen auf die Stadt. Streit hebt hervor, dass auch ohne Evakuierungs-Plan bei vergangenen Schadensereignissen wie etwa dem Blindgänger-Fund Mitte 2007 "stets ordnungsgemäß und planmäßig" evakuiert wurde und es weder bei Alarmierung, Ablauf oder Zusammenarbeit der beteiligten Rettungs- und Hilfsaktionen zu irgendwelchen organisatorischen Problemen gekommen sei.

Betroffene gesund: Zudem erkundigte sich die FBL noch mal nach dem Gesundheitszustand der Menschen, die am Unfalltag im Schwimmbad waren. Gisela Grewe, Geschäftsführerin der für das Bad zuständigen Betriebsgesellschaft BVB, hat die 23 Patienten im Krankenhaus besucht. Alle Kinder und Betreuer sind wohlauf und haben keine bleibenden Schäden davon getragen.

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