Fragwürdiges Exempel

Es gibt viele Gelegenheiten, Behörden als Prügelknaben für irgendwelche Fehlleistungen vorzuschieben. Im Fall des Giftstoff-Unglücks von Neuendorf sind den Ämtern allerdings keine Vorwürfe zu machen.

Im Gegenteil: Haarklein haben sie die Katastrophe aufgearbeitet, analysiert und informiert. Dass Fachleute den Unfallort nach wie vor kontrollieren, lässt zudem erkennen, dass sie das Verfahren mit Blick auf mögliche Langzeitschäden ausreizen möchten. Und das ist gut so. Im Raum bleibt indes die Frage, wie Richter und Politiker mit der Ursache umgehen. Es geht nicht an, dass betrunkene Lastwagenfahrer die Straßen weiter unsicher machen. Denn: Der besoffene Däne ist wahrlich kein Einzelfall. Deshalb gilt es, an dieser Stelle anzusetzen und drastische Maßnahmen zu ergreifen. Die könnten vom Verkaufsverbot von Alkohol an Tankstellen und Rasthäusern bis hin zu Bestrafungen reichen, die die Verursacher empfindlich treffen. Das Unglück von Neuendorf war ein gute Gelegenheit, hart durchzugreifen. Ob es mit diesem Strafmaß aber gelungen ist, ein Exempel zu statuieren, sei einmal dahingestellt. m.reuter@volksfreund.de

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