Fraktionen im Kreistag Bitburg-Prüm wollen Ausbau anstoßen Vereint für den Abschluss der A 60

Prüm · Hinter Prüm wird die A 60 zur Bundesstraße. Seit vielen Jahren wird der abschließende Ausbau sehnsüchtig erwartet - im Bundesverkehrswegeplan hat die Autobahn aber keine Priorität. Die Fraktionen des Kreistags Bitburg-Prüm stellen nun einen gemeinsamen Antrag, um den Bund erneut zum Ausbau zu bewegen.

 Spuren fallen weg, ebenso verschwindet die Mittelleitplanke: Die A60 wird hinter Prüm noch immer zur Bundesstraße.

Spuren fallen weg, ebenso verschwindet die Mittelleitplanke: Die A60 wird hinter Prüm noch immer zur Bundesstraße.

Foto: e_pruem <e_pruem@volksfreund.de>

Sie fühlt sich an wie eine Autobahn, sieht fast so aus und wird auch in Karten so benannt, doch die A 60 zwischen Prüm und der belgischen Grenze bei Steinbrück ist letztlich nur eine behauptete Autobahn. Kurz hinter der Anschlussstelle Prüm endet nämlich die Ausbaustufe. Auf der vermeintlichen Autobahn fallen plötzlich die zweiten Fahrbahnspuren weg, auch die schützenden Mittelleitplanken verschwinden. Bisher scheiterten alle Versuche, den Bund zur Fertigstellung der Autobahn zu bewegen (der TV berichtete). Nun formiert sich erneut eine breite Front, die sich für die Fertigstellung einsetzt.

Die CDU-Fraktion des Kreistages Bitburg-Prüm will den Bund überzeugen, dass die fehlenden knapp 18 Kilometer nun doch endlich ausgebaut werden. Noch vor der Kreistagssitzung am Montag überzeugte man alle Fraktionen im Kreistag mitzuziehen. Ein gemeinsamer Antrag fordert die Bundesregierung auf, das Geld für den Ausbau zur Verfügung zu stellen.

 Zwischen Steinebrück und Prüm ist die A60 noch nicht ausgebaut.

Zwischen Steinebrück und Prüm ist die A60 noch nicht ausgebaut.

Foto: TV/Wilbert, Bianca

„Die A 60 hat keine Priorität im Bundesverkehrswegeplan“, sagt Michael Billen, Mitglied des Landtages und Fraktionssprecher der CDU im Kreistag. Bisher sei stets auf das niedrige Verkehrsaufkommen verwiesen worden. „Wir haben die Sache jetzt aber nochmal angepackt, weil die häufigen Unfälle und auch die Zahl der tödlich verunglückenden Autofahrer dort nicht mehr erträglich ist“, sagt Billen und spricht manchem Eifeler aus dem Herzen.

Unter anderem appellierte erst jüngst nach einer erneuten Häufung von Verkehrsunfällen der Winterspelter Ortsbürgermeister Hubert Tautges in einem offenen Brief an die Vernunft der Planer in Berlin. „Die hohen Geschwindigkeiten, die allzu oft auf den ‚langen Geraden’ gefahren werden, haben bei Unfällen im Begegnungsverkehr besonders schlimme Folgen, da ja die schützenden Mittelleitplanken fehlen“, erklärt Tautges. Fatal sei zudem, dass viele Fahrer oft im Kopf nicht umschalteten, wenn der Wechsel auf die noch nicht ausgebaute Strecke komme. „Alle Menschen, die bisher dort bei Verkehrsunfällen gestorben sind, könnten noch leben.“

Dabei sei das Projekt relativ leicht umsetzbar, sagt Billen. Beim Bau seien über weite Strecken bereits Flächen für eine zweite Fahrbahnspur angelegt worden. Teils seien kleine Brücken auch schon auf die Verbreiterung ausgelegt und auch die Überführungen seien bereits passend angelegt. „Geld müsste auch da sein, und es liegt sogar schon das Baurecht vor“, sagt Billen. Und das gelte sogar sowohl für die noch zu verbreiternden Brücken als auch für den Bau der zusätzlichen Fahrspuren.

Billen hofft, dass der Antrag einstimmig verabschiedet wird und auch die Bundestagsabgeordneten aus der Region sich für das Projekt einsetzen. „Alle Fraktionen sind mit dabei. Wenn wir Geschlossenheit zeigen, steigen unsere Chancen.“

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