Frau im Garten von Kugel verletzt: Polizei fahndet nach unbekanntem Schützen im Eifel-Ort Oberpierscheid

Oberpierscheid-Philippsweiler · Ein Unbekannter hat am Freitag vergangener Woche eine 65 Jahre alte Frau im Oberpierscheider Ortsteil Philippsweiler (Eifelkreis Bitburg-Prüm) angeschossen. Nach Angaben der Polizei drückte der Täter viermal auf den Abzug seiner Waffe.

Vier Schüsse auf einen Menschen: Wie die Polizei am Sonntagabend mitteilte , ist am Freitag vergangener Woche eine 65 Jahre alte Frau in ihrem Garten im Oberpierscheider Ortsteil Philippsweiler (Straße: Im Eck) angeschossen worden. Die Tat ereignete sich gegen 16.20 Uhr in dem Dorf in der Verbandsgemeinde Arzfeld. Der oder die Schützen drückten mindestens viermal ab: Die Frau, sagt Christoph Cremer, Chef der Inspektion Prüm, "stand in ihrem Garten. Dann hat sie die Schüsse wahrgenommen".

Zuerst nichts dabei gedacht

Und sie habe gehört, dass in ihrer Nähe etwas "aufgeschlagen" sei. Sie habe sich allerdings zuerst nicht viel dabei gedacht. Dann aber "hat sie einen weiteren Schuss vernommen und einen Schmerz am rechten Bein verspürt. Sie ist dann ins Haus gelaufen und hat die Polizei gerufen."

Der oder die Schützen, so die Vermutung, dürften sich zu diesem Zeitpunkt in der Straße Im Eck oder im Borenpfad aufgehalten haben, möglicherweise in oder hinter einem der Häuser dort versteckt. Die Beamten befragten alle Nachbarn - aber niemand, der zum Zeitpunkt der Schüsse daheim war, habe angegeben, etwas gesehen oder gehört zu haben.

Schwierige Suche am Tatort

Wie die Polizei mitteilt, könnte es sich bei der Tatwaffe um ein Luftgewehr oder eine Luftdruckpistole handeln, darauf deute die Verletzung der Frau hin. Die Schüsse aus solchen Waffen seien nicht sonderlich laut: "Wenn man dann draußen steht, hört man das," sagt Cremer. Wer sich aber in seinen vier Wänden befinde, bekomme möglicherweise nichts davon mit.

Die Polizei sucht nun nach den Projektilen, damit sie ermitteln kann, um welche Waffe es sich exakt gehandelt hat.
Gar nicht so einfach: "Stellen Sie sich eine Wiese vor, und da liegt ein Luftgewehr-Kügelchen", sagt Christoph Cremer. "Und das sollen Sie finden. Das ist schwierig."

Da helfe auch ein Metallsuchgerät nicht - die Projektile sind üblicherweise aus Blei und deshalb nicht magnetisch.
Die einzig erfreuliche Nachricht: Die 65-Jährige ist nicht schwer verletzt. Sie habe auch nicht ins Krankenhaus gemusst, sagt Cremer. Die Kugel sei zum Glück nicht ins Bein eingedrungen. Allerdings sei die Angeschossene sehr erschrocken gewesen und habe anfangs unter Schock gestanden.

Die Ermittlungen laufen weiter, "wir sind da dran", sagt Christoph Cremer. Bisher gebe es keinerlei Anhaltspunkte, warum jemand auf die Frau angelegt haben könne, von einem Streit im Dorf oder unter Nachbarn sei nichts bekannt. Man schließe jedoch vorerst nichts aus. Auch dass die Tat vielleicht gar keinen kriminellen Hintergrund habe: Es könne durchaus sein, sagt Christoph Cremer, "dass Leute mit so einem Ding herumhantieren und die Geschosse weiter fliegen, als sie gedacht hätten." Oder dass sogar "jemand aus Blödsinn mit seinem Luftgewehr herumgeballert hat".

Die Polizei bittet um Zeugenhilfe: Wer etwas gesehen hat, soll sich bei der Inspektion Prüm unter Telefon 06551/9420 melden.

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