Freie Sicht aufs Gestrüpp

Von unserem Redakteur HARALD JANSEN BITBURG. Die Bäume hinter der Villa Limbourg sind weg. Die Kreisverwaltung hat die teils sehr alten Bäume fällen lassen. Begründung: Die teils kranken Bäume stellen nach Behörden-Ansicht eine Gefahr dar. Nein, dieses Mal waren es nicht die Krähen. Die teils 100 Jahre alten Bäume hinter der Villa Limbourg mussten nicht fallen, weil die schwarzen Rabenvögel auf ihnen nisteten. Grund für die Abholzung vor einigen Tagen war vielmehr die mögliche Gefährdung, die vom Baumbestand ausging. Das sagt jedenfalls die Kreisverwaltung Bitburg-Prüm. Eine Gefahr durch herabstürzende Äste und eine damit verbundene Unfallgefahr ist laut Pressesprecher Rudolf Müller der Grund für die Fällaktion gewesen. Sein Haus hat das Abholzen veranlasst. Der Grund und Boden, auf dem die früher stolzen Bäume standen, ist kreiseigen und gehört zum Areal des St-Willibrord-Gymnasiums. Weil das Gelände der Kommune gehört, war der Kreis Bitburg-Prüm auch am Brett, als am 30. Juni 2004 ein Ast auf das Auto eines Lehrers fiel, der seinen Wagen auf dem Parkplatz hinter der Villa Limbourg abgestellt hatte. "Später wurde dann festgestellt, dass ein Teil der Bäume krank ist", sagt Müller. Versicherung will bei Folge-Fall nicht zahlen Die Versicherung habe anschließend mitgeteilt, dass sie, wenn weitere Äste auf Autos oder im schlimmsten Fall auf Menschen fallen, nicht nochmals zur Zahlung bereit sei. Diese Ankündigung hinterließ Eindruck bei der Behörde. "Nach Absprache mit der Landespflege hat sich die Kreisverwaltung entschlossen, die Bäume fällen zu lassen", sagt Müller. Auch wenn es anders scheinen mag: Manfred Bohr, Chef der Stadtwerke, die in der Villa Limbourg residieren, ist nicht zuständig für die Bäume. Bohr begrüßt aber die Fällaktion. Er berichtet ebenfalls von herabstürzenden Ästen, die auf den Parkplatz vor seinem Dienstgebäude gefallen seien. Aus den Fenstern des aufwändig renovierten Hauses bietet sich Bohr und seinen Kollegen seit einigen Tagen ein eher trostloser Anblick. Das Auge schweift über Baumstümpfe und dornige Hecken zu einem Tenniplatz des St.-Willibrord-Gymnasiums. Das sieht alles andere als schön aus, sagt auch SPD-Stadtrat Stephan Garçon. Er ist mit der Art und Weise der Abholz-Aktion nicht einverstanden: "Die Bäume gehörten zu den letzten alten Bäumen in der Stadt. Die kann man nicht einfach so fällen, ohne dass da vorher informiert wird." Garçon verweist darauf, dass an vielen Stellen im Stadtgebiet quasi über Nacht mit der Motorsäge Fakten geschaffen worden seien. Stadtrat Garçon befürchtet Aktionismus Garçon geht zudem von einem vielleicht am Ende doch nicht so katastrophalen Zustand der Baumsubstanz aus, "soweit man das an den Baumstümpfen noch feststellen kann". Der erste Anschein gibt ihm recht. Die verbliebenen Stümpfe zeigen keine Spuren von weit reichender Fäulnis oder davon, dass die Bäume so gut wie tot waren. Der Fällaktion kritisch gegenüber stehen dürfte Garçon sicher auch deshalb, weil in den vergangenen Jahren recht großzügig mit dem Baumbestand umgegangen worden ist. 1998 sammelte beispielsweise eine Bürgerinitiative 1078 Unterschriften für den Erhalt von drei alten Linden beim Alten Gymnasium - vergebens. Und auch damals stellte sich heraus, dass die Bäume gar nicht so krank waren, wie behauptet worden war. Zudem wurden in den vergangenen Jahren auf dem Gelände der Kreisverwaltung neben Ulmen auch gleich noch ein paar andere Bäume gefällt, um der Krähenplage Herr zu werden. Im Bereich des Konrad-Adenauer-Platzes wurden außerdem Bäume massiv gekappt. Nester von Saatkrähen waren der Grund, vorhandene Weiden radikal zu stutzen.

Nein, dieses Mal waren es nicht die Krähen. Die teils 100 Jahre alten Bäume hinter der Villa Limbourg mussten nicht fallen, weil die schwarzen Rabenvögel auf ihnen nisteten. Grund für die Abholzung vor einigen Tagen war vielmehr die mögliche Gefährdung, die vom Baumbestand ausging. Das sagt jedenfalls die Kreisverwaltung Bitburg-Prüm. Eine Gefahr durch herabstürzende Äste und eine damit verbundene Unfallgefahr ist laut Pressesprecher Rudolf Müller der Grund für die Fällaktion gewesen. Sein Haus hat das Abholzen veranlasst. Der Grund und Boden, auf dem die früher stolzen Bäume standen, ist kreiseigen und gehört zum Areal des St-Willibrord-Gymnasiums. Weil das Gelände der Kommune gehört, war der Kreis Bitburg-Prüm auch am Brett, als am 30. Juni 2004 ein Ast auf das Auto eines Lehrers fiel, der seinen Wagen auf dem Parkplatz hinter der Villa Limbourg abgestellt hatte. "Später wurde dann festgestellt, dass ein Teil der Bäume krank ist", sagt Müller.Versicherung will bei Folge-Fall nicht zahlen

Die Versicherung habe anschließend mitgeteilt, dass sie, wenn weitere Äste auf Autos oder im schlimmsten Fall auf Menschen fallen, nicht nochmals zur Zahlung bereit sei. Diese Ankündigung hinterließ Eindruck bei der Behörde. "Nach Absprache mit der Landespflege hat sich die Kreisverwaltung entschlossen, die Bäume fällen zu lassen", sagt Müller. Auch wenn es anders scheinen mag: Manfred Bohr, Chef der Stadtwerke, die in der Villa Limbourg residieren, ist nicht zuständig für die Bäume. Bohr begrüßt aber die Fällaktion. Er berichtet ebenfalls von herabstürzenden Ästen, die auf den Parkplatz vor seinem Dienstgebäude gefallen seien. Aus den Fenstern des aufwändig renovierten Hauses bietet sich Bohr und seinen Kollegen seit einigen Tagen ein eher trostloser Anblick. Das Auge schweift über Baumstümpfe und dornige Hecken zu einem Tenniplatz des St.-Willibrord-Gymnasiums. Das sieht alles andere als schön aus, sagt auch SPD-Stadtrat Stephan Garçon. Er ist mit der Art und Weise der Abholz-Aktion nicht einverstanden: "Die Bäume gehörten zu den letzten alten Bäumen in der Stadt. Die kann man nicht einfach so fällen, ohne dass da vorher informiert wird." Garçon verweist darauf, dass an vielen Stellen im Stadtgebiet quasi über Nacht mit der Motorsäge Fakten geschaffen worden seien.Stadtrat Garçon befürchtet Aktionismus

Garçon geht zudem von einem vielleicht am Ende doch nicht so katastrophalen Zustand der Baumsubstanz aus, "soweit man das an den Baumstümpfen noch feststellen kann". Der erste Anschein gibt ihm recht. Die verbliebenen Stümpfe zeigen keine Spuren von weit reichender Fäulnis oder davon, dass die Bäume so gut wie tot waren. Der Fällaktion kritisch gegenüber stehen dürfte Garçon sicher auch deshalb, weil in den vergangenen Jahren recht großzügig mit dem Baumbestand umgegangen worden ist. 1998 sammelte beispielsweise eine Bürgerinitiative 1078 Unterschriften für den Erhalt von drei alten Linden beim Alten Gymnasium - vergebens. Und auch damals stellte sich heraus, dass die Bäume gar nicht so krank waren, wie behauptet worden war. Zudem wurden in den vergangenen Jahren auf dem Gelände der Kreisverwaltung neben Ulmen auch gleich noch ein paar andere Bäume gefällt, um der Krähenplage Herr zu werden. Im Bereich des Konrad-Adenauer-Platzes wurden außerdem Bäume massiv gekappt. Nester von Saatkrähen waren der Grund, vorhandene Weiden radikal zu stutzen.

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