Politik Freie Wähler im Eifelkreis: Mehr Frauen, junge Gesichter und Hoffnung auf mehr Wählerstimmen

Prüm · Die Freie Wählergemeinschaft Kreis Bitburg-Prüm hat ihre Liste für die Kommunalwahl vorgestellt. Die FWG will mit bis zu acht Kandidaten in den Kreistag einziehen.

 Sie wollen für die FWG in den Kreistag: Von links nacht rechts: Rudolf Rinnen, Kirstin Heinen, Kevin Schmitt, Inge Solchenbach, Petra Fischer, Christine Kausen, Dirk Kleis, Johannes Reuschen, Paul Lentes.

Sie wollen für die FWG in den Kreistag: Von links nacht rechts: Rudolf Rinnen, Kirstin Heinen, Kevin Schmitt, Inge Solchenbach, Petra Fischer, Christine Kausen, Dirk Kleis, Johannes Reuschen, Paul Lentes.

Foto: TV/Vladimir Nowakowski

Die Liste des FWG-Kreisverbandes stößt bei den Delegierten der Wählergemeinschaft im Laufe einer Wahlkonferenz in Prüm auf breite Zustimmung. Alle 42 Listenplätze werden in geheimer Wahl bestätigt – Gegenvorschläge oder Kampfkandidaturen um Listenplätze gab es nicht.

„Wir haben uns große Mühe gegeben, für unsere Liste nicht nur Kandidatinnen und Kandidaten aus allen Verbandsgemeinden aufzustellen, sondern auch möglichst viele junge Mitglieder der Wählergemeinschaft für eine Kandidatur zu gewinnen“, sagt Christine Kausen, Vorsitzende der FWG Bitburg-Prüm. „Und das ist auch gelungen.“

Auf den ersten zehn Listenplätzen seien vier FWG-Frauen gesetzt, „insgesamt sind 30 Prozent der Kandidatenliste weiblich“, berichtet Kausen. (Siehe Infokasten)

Mit Johannes Reuschen, der auch für das Bürgermeisteramt in Prüm kandidiert, und Kevin Schmitt aus Badem auf den vorderen Listenplätzen bewerben sich zwei aus der „neuen Garde“ um einen Sitz im Kreistag.

Ein Generationenwechsel sei auch bitter nötig, befindet der Fraktionsvorsitzende Dirk Kleis: „Es gab vor kurzer Zeit eine Erhebung zum Durchschnittsalter der Kreistagsfraktionen. Die FWG hat mit einem Schnitt von 66 Jahren gewonnen“, sagt Kleis und lacht.

In einem kurzen Bericht des erst im Oktober vorigen Jahres neu gewählten Vorstandes werden aktuelle Mitgliederzahlen genannt: Rund 100 Menschen im Eifelkreis engagieren sich in der FWG, zehn davon sind erst kürzlich der Wählergemeinschaft beigetreten. „Wir sind in den Gemeinden und Städten stark vertreten, doch das spiegelt sich in der Sitzverteilung des Kreistages leider noch nicht wider“, sagt Kleis. „Wir haben die Hoffnung, dass sich das mit der Kandidatenliste für die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 ändert und wir bis zu acht Sitze erhalten.“ Aktuell ist die FWG im Kreistag mit fünf Sitzen vertreten, stellt jedoch mit Rudolf Rinnen und Paul Lentes den zweiten und dritten Abgeordneten – auch Landrat Joachim Streit ist Mitglied der Freien Wähler.

Der Fraktionschef Keils und die Vorsitzende Kausen sind der Meinung, dass bisherige CDU- und SPD-Wähler bei der Kommunalwahl zur FWG abwandern könnten. „Unser Vorteil ist, dass wir an keine Parteizwänge gebunden sind, sondern uns durch eine sachorientierte Politik auszeichnen. Dadurch ist es den Freien Wählern möglich, genau die Standpunkte zu vertreten, die vor Ort zielführend sind.“

Doch die mögliche Abkehr der Wähler von den großen Parteien könne sich ebenso negativ auswirken, falls sie die „Alternative für Deutschland“ begünstige. „Es gilt keine prozentuale Hürde bei Kommunalwahlen, es ist möglich, dass die AfD in den Eifelkreistag einzieht – ein Anlass zur Sorge“, sagt Keils. Landrat Streit meint dazu: „Noch vor wenigen Jahren habe ich es nicht für möglich gehalten, dass eine Partei mit solch einer Ausrichtung und solch einer Botschaft überhaupt Wähler findet.“

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