Freiräume für Natur und Wildnis

Sie sollen die Natur bewusst erkunden und dabei nicht durch Regeln oder einen straffen Programmablauf gestört werden. 21 Jugendliche sind im Naturerlebniscamp in Ernzen und erfahren beim vom TV präsentierten SommerHeckMeck den "Zauber der Wildnis".

 Julius Hildebrand stellt am Feuer sein eigenes Holzgeschirr her. TV-Foto: Jens Klein

Julius Hildebrand stellt am Feuer sein eigenes Holzgeschirr her. TV-Foto: Jens Klein

Ernzen. (jk) Ein paar Jugendliche sitzen am Feuer und bauen ihren eigenen Bogen, während andere einem Teilnehmer dabei zusehen, wie er einen Turm aus Getränkekisten baut und auf ihnen immer weiter in die Höhe klettert. Derweil sitzt ein anderer Teil der Gruppe einige Meter abseits auf der Wiese im Kreis und genießt das sonnige Wetter.

"Hier läuft alles ohne Druck und Zwang", erklärt Teamleiterin Katharina Pelletier, die sich gemeinsam mit einigen Betreuern und 21 Jugendlichen zwischen elf und 15 Jahren im Naturerlebniscamp in Ernzen aufhält. Es ist kein Ferienlager wie jedes andere. Hier gibt es weder ein minutiös festgelegtes Programm noch strenge Vorschriften. Wo sonst oftmals ein Plakat mit wichtigen Regeln hängt, findet sich in Ernzen nur ein Zettel mit Uhrzeiten. Darauf können die Jugendlichen nachlesen, wann sie sich zu den Mahlzeiten zusammenfinden sollen und wann die tägliche Redestab-Runde beginnt. Denn jeden Abend spricht die Gruppe über ihr Tagwerk und plant ganz grob die nächsten 24 Stunden im Ferienlager.

"Es gehört zum Konzept der Freizeit, alles offen zu halten", sagt Pelletier. Deshalb haben die Jugendlichen vormittags und abends Zeit zur freien Verfügung. Sie können dann unter anderem klettern, die Umgebung erkunden, eigenes Holzgeschirr herstellen oder einfach nur entspannen. Am Nachmittag steht dann ein Angebot für die ganze Gruppe auf dem Programm - auch das ist freiwillig.

Wer daran teilnimmt, startet beispielsweise mit Kompass und Landkarte zu Orientierungsläufen oder begibt sich auf eine Spurenjagd. Dabei müssen die "Gejagten" den Wald durchqueren und versuchen, möglichst wenige Spuren zu hinterlassen. Denn die "Jäger" sind ihnen schon auf den Fersen.

"Die Jugendlichen sollen die Natur noch mal als eigenen Lebensraum kennen lernen", erklärt die Leiterin. Ob das funktioniert hat, wird sie erst am Samstag endgültig erfahren, wenn das Feriencamp vorbei ist - bisher scheint sie allerdings auf dem richtigen Weg zu sein.

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