Freiräume schaffen für Garagen und Terrassen

SCHÖNECKEN. Die Planer der Schönecker Ortskernsanierung wollen konkrete Renovierungsvorhaben von Hauseigentümern sammeln, um den weiteren Ablauf zu beschleunigen.

Auf ungewöhnlich starkes Interesse stieß die Bürgerversammlung der Ortsgemeinde Schönecken zur Ortskernsanierung. Mehr als 50 Einwohner nutzten die Gelegenheit, sich über das Großprojekt (der TV berichtete) zu informieren. Harald Heinz vom Aachener Planungsbüro Heinz & Jahnen erläuterte die Hauptziele. Dazu gehört die Verringerung des LKW-Verkehrs auf der viel befahrenen L 5, wobei sich ein Nachtfahrverbot andeutet. Die Straße "Unter der Pfordt" soll einerseits ihren historischen Charakter behalten. Andererseits sollen wertvolle Freiräume geschaffen werden. Dazu wird die Fahrbahnbreite abschnittsweise auf vier Meter reduziert, um den Verkehrsfluss zu verlangsamen. Künftig bessere Belichtung und Belüftung

Auch der Abbruch einzelner Gebäude, die keinen hohen Nutzwert mehr haben und das Ortsbild stören, bringt Platz zur Gestaltung. Das verbessert die Belichtung und Belüftung der Nachbarhäuser und ermöglicht kleine Gärten. Es können Garagen gebaut werden, auf deren Dächern wiederum Terrassen entstehen. Diese Terrassen sind zum Beispiel von der am Hang darüber liegenden Von-Hersel-Straße aus zu begehen. Neben den beiden "Ankerprojekten" altes Kloster und alte Schule konzentrieren sich die Planer auf drei Schwerpunktabschnitte, für die sie Entwürfe ausgearbeitet haben. Das kam allgemein gut an: "Wenn der Ortskern so aufgewertet wird, bringt das vielleicht auch wieder Familien dorthin", hofft eine Bürgerin. Bedenken wegen der Einengung der Fahrbahn versuchte Heinz zu zerstreuen: "Die Engstellen müssen natürlich übersichtlich sein. Einer fährt rein, der Gegenverkehr sieht das und muss warten." So genannte Ordnungsmaßnahmen der öffentlichen Hand ergänzen sich mit Baumaßnahmen der Privateigentümer. Welche Investitionen wie hoch gefördert werden, steht noch nicht fest. Nächster Schritt ist die Ausarbeitung eines Kosten- und Finanzierungsplans, der auf rund zehn Jahre ausgelegt sein wird. Stimmt die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier zu, dann kann der Gemeinderat das Sanierungsgebiet endgültig festlegen und eine Satzung beschließen. Gespräche bei Glühwein und Aachener Printen

Bis es so weit ist, hängen die Hauseigentümer allerdings etwas in der Luft. "Bei akuten Problemen wie einem undichten Dach können Eigentümer kaum warten, bis eine Förderzusage möglich ist", stellte Heinz fest. Mehrere Betroffene haben konkret vor, in die Bausubstanz zu investieren. Sie wollen vor allem Planungssicherheit. Dieses Anliegen griff Frank Pflüger auf, der in Kooperation mit Heinz & Jahnen mit der Moderation des Verfahrens beauftragt ist: "Das starke Interesse und die Investitionsbereitschaft helfen uns bei den Verhandlungen mit der ADD. Das sind gute Argumente." Ortsbürgermeister Paul Ludwig betonte im Gespräch mit dem TV : "Das Einverständnis der Bürger ist wichtig. Wir planen mit den Bürgern und nicht über ihre Köpfe hinweg." Um das zu vertiefen, folgten nach dem offiziellen Teil der Versammlung Gespräche bei Glühwein und Aachener Printen.

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