Freitag ist Tafel-Tag

Die Prümer Tafel (der TV berichtete) nimmt Formen an. Mehr als 80 Interessierte besuchten die Informationsveranstaltung der Initiatoren im Haus der Kultur. Wenn die passenden Räume gefunden sind, kann das Hilfs-Projekt voraussichtlich Anfang des nächsten Jahres starten.

 Ob Brot, Obst, Gemüse, Nudeln oder Milch: Die Tafel greift mit ihrem Angebot Bedürftigen unterstützend unter die Arme. Die Fotos wurden während eines Ausgabetags der Trierer Tafel aufgenommen. Fotos: Christian Vetter (3)

Ob Brot, Obst, Gemüse, Nudeln oder Milch: Die Tafel greift mit ihrem Angebot Bedürftigen unterstützend unter die Arme. Die Fotos wurden während eines Ausgabetags der Trierer Tafel aufgenommen. Fotos: Christian Vetter (3)

Prüm/Arzfeld/Jünkerath. In Bitburg hat sich "Die Tafel" bereits etabliert. In Prüm geben die Initiatoren Vollgas, um dieses Hilfs-Projekt auch in der Abteistadt anzusiedeln. Das Podium war dementsprechend hochkarätig besetzt: Die Verbandsbürgermeister von Arzfeld, Prüm und der Oberen Kyll, Patrick Schnieder, Aloysius Söhngen und Werner Arenz, waren gekommen. Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy, Dechant Karl Kneißl und Dekanatsreferent Manfred Sohns, Caritas-Geschäftsführer Winfried Wülferath mit seinen Mitarbeitern Markus Zilles und Michael Fasen ebenfalls. Der Bitburger Bürgermeister Joachim Streit, der Koordinator der Bitburger Tafel, Peter Berger, und mehr als 80 interessierte Bürger saßen im Saal. Denen unterstellte Kneißl, dass sie gekommen seien, weil sie die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung sähen und "weil sie persönlich engagiert sind, und wenn es nur in ihrem Herzen ist."Engagierte Menschen braucht die Tafel. Sei es im Ehrenamt vor Ort oder finanziell im Förderkreis, sie kann nur ins Leben gerufen werden, wenn viele Menschen mithelfen. Peter Berger von der Bitburger Tafel hat ausgerechnet, dass 57 Ehrenamtliche etwa 155 Stunden pro Woche anpacken.Schon im Morgengrauen starten die Fahrer

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Einen Einblick in den Ablauf eines Ausgabe-Tags gab ein Film über die Neunkirchener Tafel. Schon im Morgengrauen beginnt dort die Arbeit der Fahrer, die bei den Supermärkten die Ware abholen. Danach müssen die Lebensmittel sortiert und in Regale gepackt werden. Nach der Ausgabe müssen die Abfälle entsorgt und der Laden gereinigt werden. Die Lebensmittelausgabe erfolgt nur an Bedürftige. Um die Bedürftigkeit festzustellen, müssen Einkommensbescheide bei den Mitarbeitern der Tafel vorgelegt werden, die dann gegebenenfalls einen Berechtigungsausweis ausstellen. Zu den Bedürftigen können Hartz-IV-Empfänger, Rentner, Asylbewerber, aber auch Menschen mit sehr geringem Einkommen zählen, erklärt Michael Fasen.Die Tafel soll sich aus Eigenmitteln der Caritas, Spenden und dem Diözesan-Fonds finanzieren. Jeder Bedürftige muss außerdem einen symbolischen Beitrag von einem Euro zahlen, wenn er Lebensmittel abholt. In Bitburg gibt es einen Ausgabetag pro Woche, an dem zwischen 150 bis 180 Menschen kommen. Mehr als 1000 Menschen, davon 420 Kinder, werden so unterstützt. In Prüm ist geplant, jeden Freitag den Laden zu öffnen. Bei der Tafel geht es nicht darum, den kompletten Bedarf an Lebensmitteln zu decken, sondern Bedürftige zu unterstützen. In Bitburg werden laut Berger pro Woche etwa 1000 Kilogramm Lebensmittel verteilt. Warmes Essen wird es weder in Prüm noch in Bitburg geben, sagt Zilles. Dafür seien die hygienischen Vorschriften zu streng. Zurzeit läuft die Suche nach freiwilligen Helfern. Winfried Wülferath rechnet mit der Eröffnung der Prümer Tafel im Januar oder Februar nächsten Jahres. Um sie auch finanziell auf sichere Füße zu stellen, wurde bereits ein Förderkreis gegründet. Erfreulicher Abschluss des ersten Info-Abends: Spontan sagten 42 Menschen in den unterschiedlichsten Bereichen ihre Hilfe zu, berichtete Zilles. Helfer, Spender und Interessierte können sich an Projektkoordinator Markus Zilles wenden, der unter der Telefonnummer 06551/971090, Handy: 0170/4809789, oder per E-Mail: m.zilles@pruem.caritas-westeifel.de zu erreichen ist.Die Tafel Die erste Tafel wurde 1963 in Phönix/Arizona in den USA gegründet. 1993 gründete die Initiativgruppe Berliner Frauen die erste Tafel in Berlin. Heute gibt es in Deutschland schon mehr als 700 Tafeln. Ziel des Hilfsangebots ist es, dass alle qualitativ einwandfreien Nahrungsmittel, die nicht mehr im Wirtschaftsprozess verwendet werden können, an Bedürftige verteilt werden. "Jeder gibt, was er kann". Nach diesem Leitspruch engagieren sich Lebensmittelhändler, Bäckereien, Restaurantbesitzer, aber auch Handwerker und andere Helfer. Ob Freizeit, Lebensmittel oder Geld, jeder spendet nach seinen Möglichkeiten. Die Abgabe der Lebensmittel erfolgt gegen einen symbolischen Betrag. Die Tafeln helfen Menschen, eine schwierige Zeit zu überbrücken und geben ihnen dadurch Motivation für die Zukunft. Quelle: Die Tafel

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