Freude am kreativen Tun

DAUN. (bb) Im Foyer des Forum Daun sind zurzeit in einer Ausstellung des Kulturkreises 62 Arbeiten von Hobbykünstlern zu sehen. Bei der Eröffnung gab der Holzbildhauer Wolfgang Metzler einen Einblick in seine Arbeitsweise und stellte einige Objekte vor.

Am liebsten orientiere er sich an den Formen, die die Natur vorgebe, sagt Wolfgang Metzler und zeigt ein Fundstück: ein Teil von einem Fliederbusch, der ehemals an einem Weidezaun stand und in den ein Stück Draht hineingewachsen war, worauf das Holz mit Knotenbildung reagierte. "Tolles Ausgangsmaterial", kommentiert Metzler. Er ist Profi in Sachen Kunst, hat eine Tischlerlehre und den Meister gemacht und anschließend Möbeldesign studiert. Heute lebt und arbeitet er in Nettersheim-Tondorf (Kreis Euskirchen). Den Dauner Kunstfreunden ist er von den Jahresausstellungen des Kulturkreises bekannt. Bei der Vernissage von "Kreativität als Hobby" zeigt er den Ausstellern und Gästen am Beispiel einiger mitgebrachter Arbeiten, wie diese entstanden sind: das frühe ornamentale Relief aus Lindenholz, das pflanzliche Objekt aus Olivenholz, der Torso aus Nussbaum. Viel beachtet auch die Skulpturengruppe aus dem Stamm eines Apfelbaumes, dessen Kernholz faul war und deshalb entfernt wurde, oder die sakrale Arbeit "Wasserträger" in Kreuzform, deren Vertikale ein Zaunpfahl war. Wolfgang Metzler ist Profi. Aber was ist ein Hobbykünstler? Darauf gab Elke Czernohorsky - Kulturkreis-Vorstandsmitglied und mitausstellende Hobbymalerin - Antwort. "Was uns kennzeichnet, ist die Freude an etwas, das nicht einfach Konsum oder Genuss ist, sondern eigenes kreatives Tun von der Idee bis zur Ausführung", erläuterte sie. Natürlich arbeitet der Hobbykünstler nicht im luftleeren Raum und nicht ohne jede Anregung oder Beeinflussung. "Mit einer reinen Kopie wären wir, auch wenn sie noch so perfekt wäre, vielleicht gute Handwerker, aber keine Hobbykünstler." Nele Bednarczyk dankte den Forum-Mitarbeitern, den Kunstbeirats-Mitglieder und den aktiv an der Vorbereitung der Ausstellung beteiligten Kulturkreis-Mitgliedern. 38 Jugendliche und Erwachsene hätten sich mit weit über 100 Arbeiten beworben, sagte die Vorsitzende des Kulturkreises. "Aus Kapazitätsgründen kann leider nur die Hälfte der Kunstwerke gezeigt werden", bedauerte sie. Wolfgang Metzlers Arbeiten und die feinen Gitarrenklänge von Laura Klöckner, Ulrike Kolling, Eva Meyer und Nina Rothe waren den Besuchern der Ausstellungseröffnung vorbehalten. Es bleibt aber bis zum 2. Juni zu den Öffnungszeiten des Forum Daun noch genug zu sehen: das berührende Acrylbild "Kalt" von Larissa Hägele aus Daun, das klare Ölgemälde "Kirche Trittscheid" von Barbara Wollmann aus Bitburg-Masholder, die liebevolle Pastellkreide-Arbeit "Ellen" von Martina Günther aus Höchstberg, drei edle Glasschalen von Hans Kaiser aus Kelberg und über 50 weitere Arbeiten.

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