Frisches Geld für Prümer Plätze

Gute Nachrichten für die Abteistadt: Dank eines neuen Förderprogramms können die Prümer bei der Innenstadtsanierung mit Zuschüssen von Land und Bund in Höhe von 80 Prozent rechnen. Stadtchefin Weinandy drängt darauf, die Entwicklung zügig voranzubringen.

 Maßarbeit: Am Freitag ist der Brunnen auf dem Prümer Johannismarkt gebaut worden. Mit dabei ist Künstler Werner Bitzigeio. TV-Foto: Christian Brunker

Maßarbeit: Am Freitag ist der Brunnen auf dem Prümer Johannismarkt gebaut worden. Mit dabei ist Künstler Werner Bitzigeio. TV-Foto: Christian Brunker

Prüm. Die Prümer Innenstadt wird sich in den kommenden Jahren verändern. Vor allem die Plätze stehen dabei im Fokus (der TV berichtete). Zum Teil sind sie schon neu gestaltet, wie der Johannismarkt, wo am vergangenen Freitag als letztes Detail der Brunnen fertiggestellt worden ist. Bei anderen ist die Planung schon unterschiedlich weit fortgeschritten. Als Nächstes werden die Arbeiten am Altenmarkt beginnen, danach soll der Tiergartenplatz folgen. Als Großprojekt schwebt über allem noch die Neugestaltung des Hahnplatzes mit den ganzen Fragen zur Verkehrsplanung in der Innenstadt, die in diesem Zusammenhang noch geklärt werden müssen. Kurz: Es steht noch einiges auf der Erledigungsliste des Prümer Stadtrats. Aber immerhin gibt es mittlerweile auf der finanziellen Seite ein gutes Zeichen. Wie Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) mitteilt, ist die Stadt Prüm in das neue Städtebauförderungsprogramm "Aktive Stadtzentren" aufgenommen worden. "Das bedeutet, dass wir 80 Prozent Förderung bekommen", sagt Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy. Nun gehe es natürlich auch darum, zügig die Vorhaben umzusetzen, bevor der Fördertopf leer ist.

In dem neuen Programm sind zwölf rheinland-pfälzische Städte vertreten, für die insgesamt rund sieben Millionen Euro bereitgestellt werden. "Das Programm dient gezielt der Sicherung und Stärkung der Innenstädte. Die von der Stadt vorgelegten Unterlagen haben gezeigt, dass das Mittelzentrum Prüm gut in das Programmprofil passt", sagt Bruch.

Innenminister ist vom Johannismarkt beeindruckt



Mit der neuen Förderung sind aber auch Vorgaben bei der Neugestaltung verbunden. Schon in der Vergangenheit hatte es Verstimmungen im Stadtrat gegeben, weil die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier bei der Planung durchaus ein Wörtchen mitreden will. In Trier achtet man darauf, dass sich mit der Neugestaltung auch wirklich die Platz- und Aufenthaltsqualität verbessert. Wie Weinandy berichtet, war Innenminister Bruch bei seinem jüngsten Besuch vor allem vom neuen Johannismarkt beeindruckt. Dort sei es gelungen, den Platz zu stärken und gleichzeitig auch das Parken zuzulassen, ohne das es im Mittelpunkt stehe. "Wir müssen immer Kompromisse finden", sagt Weinandy.

Das von der Bundesregierung und den Ländern vor zwei Jahren gestartete Programm soll bereits laufende Sanierungen fördern, um die Kerne von kleineren Gemeinden oder Städten attraktiv zu erhalten, sodass sich dort beispielsweise Gewerbe ansiedelt oder touristische Anreize geschaffen werden, sagt David Freichel, Pressesprecher des Innenministeriums. Allerdings wird dafür auch das Fördergebiet verkleinert und umfasst nur noch die Innenstadt zwischen Basilika und Tiergartenplatz. Bislang zählten auch noch die Bahnhofstraße und die Tiergartenstraße bis zur Einmündung des Umwegs zum Sanierungsgebiet. Aber diesen Bereich habe man bereits so gut wie abgeschlossen, sagt Weinandy.

Noch in diesem Jahr könne erstmals Fördergeld aus dem neuen Topf in die Abteistadt fließen, kündigt Innenminister Bruch an. Die Stadt habe "die Möglichkeit, in den nächsten Jahren im Stadtkern für die Sanierungsmaßnahmen neben Landes- auch Bundesmittel einsetzen zu können. Das erleichtert die Finanzierung für Stadt und Land."

Meinung

Eile geboten

Nach Jahren, in denen die Entwicklung in der Prümer Innenstadt nicht so wirklich in die Gänge gekommen ist, bietet sich derzeit für die Stadt eine einmalige Chance: Wegen des im kommenden Jahr anstehenden Rheinland-Pfalz-Tags liegt eine besondere Aufmerksamkeit der Landesregierung auf Prüm. Dazu kommt nun das neue Förderprogramm. Dabei darf man sich nicht täuschen lassen: Sieben Millionen Euro sind für zwölf Städte nicht wirklich viel. Wie so oft gilt es, einfach bei den Ersten zu sein, die das Geld aus dem Topf abrufen, sonst ist am Ende nichts mehr da. Wenn diese Chance nicht genutzt wird, endlich auch den Hahnplatz auf den Weg zu bringen, wird man sich wohl noch lange mit dem verbauten Platz herumärgern müssen. c.brunker@volksfreund.de

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