Frisches Wasser für 5700 Menschen

Weinsheim/Prüm · Frische Wasserversorgung in Weinsheim: Für 1,4 Millionen Euro bauen die Kommunalen Netze Eifel einen neuen Hochbehälter. Er soll bis zu 5700 Menschen in Hermespand, Willwerath und Prüm mit Trinkwasser versorgen.

 In der neuen Anlage werden die Fliesen verlegt. Im Hintergrund einer der beiden Edelstahltanks. TV-Fotos: Christian Brunker

In der neuen Anlage werden die Fliesen verlegt. Im Hintergrund einer der beiden Edelstahltanks. TV-Fotos: Christian Brunker

Weinsheim/Prüm. Im Wald zwischen Willwerath und Gondelsheim wird tüchtig gebaut. Für rund 1,4 Millionen Euro errichten drei Eifeler Firmen einen neuen Hochbehälter mit Aufbereitungsanlage. Das Land fördert das Projekt zu 100 Prozent über zinslose Darlehen. Auftraggeber sind die Kommunalen Netze Eifel (KNE), die in den Verbandsgemeinden (VG) Prüm, Arzfeld, Neuerburg und Kyllburg und in 13 Ortsgemeinden der VG Bitburg-Land für die Trinkwasserversorgung zuständig sind. Insgesamt werden 170 Gemeinden versorgt.
Zu den technischen Daten: 500 Kubikmeter oder 500 000 Liter (3333 Badewannen) passen in die beiden neuen Edelstahltanks im Hochbehälter. In der angeschlossenen Aufbereitungsanlage können 40 Kubikmeter Wasser pro Stunde verarbeitet werden, also 960 Kubikmeter pro Tag. Das sind 960 000 Liter. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Bundesbürger verbraucht täglich zwischen 80 und 120 Liter Wasser.
Die alten Anlagen stammen aus den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Diese müssen nun erneuert werden, um die Kapazität zu erhöhen. Bislang wurden pro Jahr rund 120 000 Kubikmeter Wasser entnommen und aufbereitet. Das reichte, um 3000 Menschen zu versorgen.
Mit der neuen Anlage wird nun die Kapazität fast verdoppelt, und die wasserrechtlich genehmigte Menge von 227 000 Kubikmetern kann ausgenutzt werden. Das so gewonnene Wasser reicht für die Versorgung von rund 5700 Menschen. "Wir bauen das so aus, dass wir auch bei einem trockenen Sommer ohne Probleme durchkommen", sagt Herbert Reinhard, der das Projekt bei den Kommunalen Netzen Eifel betreut. Vor allem in Hermespand, Willwerath und Prüm wird man von der neuen Anlage profitieren. Ein Vorteil beispielsweise für Willwerath ist ein höherer Wasserdruck in der Leitung.
Während der weiteren Bauzeit soll es zu keinen größeren Beeinträchtigungen bei der Versorgung kommen, sagt Reinhard. Aber gerade weil man eine alte Anlage teilweise umbaue - und eben nicht komplett neu errichte - sei das nicht immer einfach. "Das ist eine Sache der Planung", sagt Reinhard. "Man muss immer so bauen, dass man in Betrieb bleiben kann."
Wenn dann doch abgestellt werden müsse, informiere man die Betroffenen vorab, sodass sie sich beispielsweise das Wasser zum Kochen vorher abzapfen könnten. "Das ist unser Tagesgeschäft." Bis zum Herbst sollen die Arbeiten abgeschlossen sein und die Anlage in Betrieb gehen. Anfang des Jahres 2009 wurden in Trier die Kommunalen Netze Eifel als Anstalt öffentlichen Rechts (AöR) von der Stadt Trier und dem Eifelkreis Bitburg-Prüm gegründet. Sitz der AöR ist Prüm. 74,9 Prozent der Anteile gehören dem Eifelkreis, 25,1 Prozent der Stadt Trier, stellvertretend für die Stadtwerke Trier. Erstes Ziel ist die Optimierung der Wasserversorgung im Eifelkreis. ch Das Trinkwasser in der Eifel stammt ausschließlich aus Grundwasser (Quellen und Tiefbrunnen). In Willwerath beispielsweise wird das Wasser aus drei Quellen in einen Sammelbehälter geführt. Von dort wird es zur Aufbereitungsanlage (Ultrafiltrationsanlage) hochgepumpt. Die neue Aufbereitung entspricht dem neuesten Stand der Technik, mit ihr lassen sich auch kleinste Partikel von Verunreinigungen des Rohwassers entfernen, so dass anschließend das reine und klare Trinkwasser über den neuen Hochbehälter in das Verbundnetz der KNE eingespeist werden kann. ch

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