Früher war alles viel besser

Früher war alles viel besser. Auch beim Bitburger Weihnachtsmarkt. Inzwischen müssen die vom Gewerbeverein schon Guildo Horn engagieren, damit ein paar Leute in die Stadt kommen. In der guten alten Zeit haben ein Karussell, eine Schießbude und ein Bierstand gereicht, damit die Hütte voll war.

O.K. Es waren nur die vier Halbwüchsigen voll, die sich mittags nach Schulschluss vor der Hütte mit Glühkirsch die Kanne gaben. Einstens war es mit den vier Buden auf dem Spittel und noch viel früher auf dem Rathausplatz intimer und gemütlicher. Die anderen drei bis neun Marktbesucher kannte ich alle persönlich. Naja, diese Typen vom Gewerbeverein werden schon sehen, wohin das führt. Jetzt wollen die auch noch eine Schmücke-Polizei einführen. Die 430 von der Stadt bereitgestellten Weihnachtsbäumchen sollen nämlich alle so aussehen, als ob sie normalerweise in der guten Stube bei Schmitzens oder Müllers stehen. Und da ist auch wieder das Problem. Wird das Weihnachtsmarktsbegleitgrün allzu hübsch in Szene gesetzt, steht am Ende wirklich die eine oder andere städtische Fichte bei Schmitzens oder Müllers in der guten Stube. Oder aber der gefällige Baum könnte von böser Hand nächtens entschmückt werden, um dem mühsam im Bedhard (hinter dem Paintball-Gelände gleich rechts) geklauten heimischen Baum einen gewissen Glanz zu verleihen. Schmückerei hin oder her. Meine Walburga will sich den Guildo Horn ansehen gehen. Der soll sich auf der Bühne manchmal fast nackig machen oder in Strapsen herumlaufen, hat sie gehört. Wenn das nicht mal schön weihnachtlich ist.

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